(Keystone-SDA) 2022 bliebt der Umsatz bei Andermatt Swiss Alps mit 181 Millionen Franken praktisch auf Vorjahresniveau. Der Bruttogewinn stieg um 3,4 Prozent auf 42,4 Millionen. Die Entsprechende Marge verbesserte sich um knapp einen Prozentpunkt auf 23,5 Prozent.

Unter dem Strich blieb erstmals seit der Gründung von 2007 ein Nettogewinn von 34,3 Millionen Franken. Dabei profitierte das Unternehmen vom Verkauf des Skigebiets Andermatt-Sedrun an den US-Konzern Vail Resorts. Im Vorjahr hatte noch ein Verlust von 8,0 Millionen resultiert.

Profitiert hat Andermatt Swiss Alps auch von rekordhohen Immobilienverkäufen, wie seit Januar bekannt ist. 70 Wohnungen wurden 2022 in Andermatt verkauft. Im Jahr davor waren es zwar noch 90. Der Quadratmeterpreis zog aber um 12 Prozent an und die Einnahmen stiegen um 24 Prozent auf 150 Millionen.

Unterhaltsarbeiten belasten Hotelgeschäft
Im Fünf-Sterne-Hotel The Chedi Andermatt ging der Umsatz dagegen um 5 Prozent auf 41,4 Millionen Franken zurück. Die Zahl der Gäste nahm um 9,7 Prozent auf 58'600 ab. Das Unternehmen begründet den Rückgang mit Unterhaltsarbeiten, während dieser das Hotel geschlossen war.

Das «Radisson Blu Hotel Reussen» konnte den Umsatz leicht auf 15,0 Millionen steigern (+2,7%). Die Auslastung lag mit gut 66'600 Gästen bei rund 48 Prozent, sei nun aber in den ersten Monaten 2023 bereits deutlich gestiegen.

Bei den Ferienwohnungen schliesslich stieg der Umsatz um 24 Prozent auf 3,2 Millionen Franken. Die Anzahl Ferienwohnungen nahm zum Vorjahr um 50 Prozent zu und umfasste Ende 2022 143 Objekte.

500 Millionen an Investitionen
Andermatt Swiss Alps blickt «positiv» nach vorne und will nun weiter kräftig investieren. «Geplante Investitionen von rund 500 Millionen Franken in den kommenden Jahren werden die Attraktivität der Destination und damit den Wert bestehender und neuer Immobilien weiter steigern», so CEO Raphael Krucker.

Im laufenden Jahr sind der Bau von sechs Apartmenthäusern und erste Arbeiten für ein neues «Lifestyle- und Sporthotel» geplant. Im Dorfteil Andermatt Reuss soll zudem bis Ende 2024 eine Einkaufs- und Gastronomiezone entstehen.

Die Gruppe will zudem verschiedene Partnerschaften stärken. So etwa mit dem in Feriendestinationen wie Mallorca und Ibiza tätigten Cotton Club, der ab Winter 2023/24 das «The Swiss House» am Golfplatz führen wird. Zudem soll Dreisternekoch Andreas Caminada 2024 im neuen Dorfteil Andermatt Reuss ein Restaurant eröffnen.

Seit dem Projektstart vor 15 Jahren hat Andermatt Swiss Alps den Angaben zufolge bereits etwa 1,4 Milliarden Franken investiert. Die Mehrheit an der Gesellschaft ist in Privatbesitz von Samih Sawiris, 49 Prozent gehören der börsenkotierten Orascom DH.

Orascom verzichtet aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten auf einen konkreten Ausblick auf das laufende Jahr. Doch bleibe man «zuversichtlich» mit Blick auf das Gastgewerbe- und den Immobilienmarkt. Dieser habe seine Widerstandsfähigkeit erneut bestätigt udn dürfte 2023 ein weiteres Wachstumsjahr verzeichnen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.