(Keystone-SDA) Die Stadtpolizei Zürich hat 88 Zürcher Gastrobetrieben die Bewilligung erteilt, an sechs Wochenenden im Sommer ihre Gäste bis 2 Uhr im Freien zu bewirten. Vor einem Jahr, als die «mediterranen Nächte» zum ersten Mal durchgeführt wurden, nahmen noch 141 Betriebe teil.

Wie 2022 beteiligen sich wiederum vor allem Gastrobetriebe aus der Zürcher Innenstadt und den Ausgehmeilen in den Kreisen 1, 4 und 5 am Pilotversuch mit längeren Öffnungszeiten, wie das Stadtzürcher Sicherheitsdepartement am Dienstag mitteilte.

Es rechnet sich nicht für alle Betriebe
Dass in diesem Jahr deutlich weniger Betriebe am Pilotversuch teilnehmen, überrascht die Bar & Club Kommission Zürich nicht: aus einem finanziellen und einem terminlichen Grund.

Sie erklären, dass bei verlängerten Öffnungszeiten unter anderem höhere Personalkosten anfielen und der Umsatz wetterabhängig sei, sagt Alexander Bücheli von der Interessengemeinschaft der Zürcher Nachtkulturunternehmen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.[RELATED]

Es habe sich gezeigt, dass die mediterranen Nächte 2022 nur für 57 Prozent der teilnehmenden Boulevardcafés und Gartenrestaurants finanziell erfolgreich gewesen sei. Zudem sei die Anmeldefrist gerade in die Gastro-Hochsaison im Dezember gefallen, merkt Bücheli weiter an. Bei einigen Betrieben sei das entsprechende Formular im Stress einfach untergegangen.

Den Zeitpunkt der Anmeldung gelte es deshalb im Hinblick auf eine definitive Einführung eines Modells zu überdenken, hält Bücheli fest. Denn die Bar & Club Kommission sei davon überzeugt, dass das Projekt für die Gastronomie und die Stadt Zürich einen Mehrwert bringe.