Die Schweizer schwangen sich auch im zweiten Coronajahr sehr gerne in den Velosattel und kauften sich dafür neue Fahrräder. Gegenüber dem rekordhohen Vorjahr hat der Schweizer Velomarkt 2021 allerdings wieder leicht abgenommen.

Die Schweizer Velohändler verkauften 2021 knapp 494'000 Velos - und damit 1,6 Prozent weniger als im Jahr davor, wie die Schweizerische Fachstelle Velo und E-Bike SFVE am Mittwoch mitteilte.Dieser Rückgang beruht jedoch einzig auf den mit Muskelkraft betriebenen Velos. Am stärksten gingen mit über 10 Prozent die Verkäufe von Sportvelos zurück auf noch knapp 210'000 Stück. Aber auch Freizeit- und Alltagsvelos waren weniger gefragt. Von ihnen wurden mit knapp 97'000 Stück 0,7 Prozent weniger verkauft als im Jahr zuvor.

E-Bike-Trend ungebrochen
Velos, bei denen man nicht selber strampeln muss, waren hingegen auch 2021 der Renner. Das Verkaufswachstum von elektrisch angetriebenen Velos ging ungebremst weiter und die Velohändler verkauften 2021 nochmals 9,4 Prozent mehr E-Bikes als im Vorjahr.
Dies, nachdem bereits 2020 ein Rekordjahr für den E-Bikes-Markt gewesen war.

In Stückzahlen gingen gut 187'000 Elektro-Fahrräder über den Ladentisch nach 171'000 im Vorjahr. Damit war im Jahr 2021 bereits mehr als jedes dritte verkaufte Velo ein E-Bike. Vor allem E-Bikes, die eine Geschwindigkeit von bis zu 45 Stundenkilometer fahren, wurden vermehrt gekauft. Ihre Zahl ging um knapp 17 Prozent hoch.

Bestellverzögerungen
Einen Teil des ungebrochenen Velo-Trends führt der Verband SFVE allerdings auf Verzögerungen im Vorjahr zurück. Denn in anderen Jahren hätte das nasskalte Wetter, das 2021 im Frühling und Sommer herrschte, zu massiven Absatzeinbussen im Velohandel geführt. Das war aber 2021 nicht so, was laut dem Verband darauf hin deutet, dass ein Teil Lieferungen bereits im Jahr 2020 bestellt wurden.

So hat denn auch die schwierige Liefersituation vielen Velohändlern zu schaffen gemacht. Denn eine hohe Nachfrage nach Velos und E-Bikes traf auf eingeschränkte Produktionskapazitäten, bedingt durch die Corona-Massahmen in den Produktionsländern sowie Rohstoffknappheit und eingeschränkte Lieferketten.

Für 2022 rechnet die Branche erneut mit einer hohen Nachfrage, vor allem auch, weil das Wetter bislang deutlich besser ist als letztes Jahr. (sda/cl)