Was wünschen Sie sich für den Schweizer Tourismus?
Dynamik, Mut und Energie, sich immer wieder neu zu erfinden und auf Qualität zu setzen.

Welchen Tipp geben Sie jungen, aufstrebenden Touristikerinnen und Touristikern?
Offen sein, Dinge ausprobieren und auch mal die Komfortzone verlassen. Und ausserdem: Herausforderungen selbstbewusst annehmen.

Was zeichnet eine sehr gute Touristikerin oder einen sehr guten Touristiker aus?
Integrierend und doch zielgerichtet sein. Leidenschaft für die Region sowie die Menschen haben, um das touristische Erlebnis für unsere Gäste lebendig und unvergesslich zu machen.

Was mögen Sie an Ihrer Branche nicht?
Wie auch in vielen anderen Bereichen wird die Entwicklung selten von der jungen Generation getrieben. Viele Entscheidungsgremien sind überwiegend männlich und nahe am Pensionsalter. Es fehlen junge, engagierte Touristikerinnen und Touristiker, die gemeinsam mit «erfahrenen Hasen» die Zukunft der Branche gestalten.

Martina Hollenstein Stadler
Die 34-Jährige aus Bad Ischl mit einem Bachelor of Science in Tourism der HTW Chur führte als Direktorin während der vergangenen fünf Jahre die Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG (TESSVM). Ende August verlässt die schweizerisch-österreichische Doppelbürgerin die Destination, um sich neu zu orientieren. Vor ihrem Engagement im Engadin war die Tourismusfachfrau vier Jahre Geschäftsführerin bei der Uri Tourismus AG und wurde im Jahr 2016 für den Milestone-Nachwuchspreis nominiert.

Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?
Als Tourismusdirektorin perfektioniert man Teamwork weit über die eigenen Betriebsgrenzen hinaus. Gemeinsam mit Partnern eine Vision zu verfolgen und das Ziel im besten Fall zu erreichen, empfinde ich als bereichernd und spannend.

Wie begeistern Sie Mitarbeitende für und in Ihrem Betrieb?
Eine offene Betriebskultur mit viel Eigenverantwortung und regelmässigen Begegnungen ausserhalb der Sitzungszimmer.

Wie sorgen Sie für eine Work-Life-Balance?
Keine E-Mails abends und an freien Tagen. Regelmässig abschalten in der Natur, zum Beispiel mit meinem Pferd, beim Wandern oder Skifahren.

Wofür würden Sie sich entscheiden: Punk-Musik in einem 5-Sterne-Hotel oder Walzer in einer Jugendherberge?
Als halbe Österreicherin: Walzer in einer Jugendherberge.

Was trifft eher zu: ein orgiastisches Bankett wie bei Asterix oder gesunde Karotten, wie Bugs Bunny sie knabbert?
Mal dies – mal das. Hauptsache Schokolade.

Was würden Sie unternehmen, wenn Sie ein Jahr lang frei hätten?
Mich temporär an neuen Orten dieser Erde niederlassen und in das Leben dort eintauchen.

Welche besondere Fähigkeit würden Sie gerne beherrschen?
Das «Pferdeflüstern». Weil mich diese Kunst der Kommunikation mit Pferden sehr fasziniert.[RELATED]

Welche Lieder können Sie im Dauerloop hören? Und warum?
Die Lieder der romanischen Musikerinnen Mi’amia. Sie drücken wunderbar die Liebe zum Engadin aus und stehen für einen der schönsten Tage in meinem Leben.

Was wollten Sie als Kind einmal werden?
Barkeeperin oder Primarlehrerin. (htr/npa)