Das Gastgewerbe ist durch den Fachkräftemangel herausgefordert. Dagegen geht der Wirteverband Basel-Stadt an und bietet kostenlose Kurse für Wieder- und Quereinsteigerinnen und -einsteiger im Bereich Service und Gästebetreuung an. An zunächst zwei Kurstagen werden je 12 Bewerberinnen und Bewerber geschult. Die Teilnehmenden erhalten Handbuch, das nach dem Kurs als Nachschlagewerk dient. Und natürlich eine Kursbestätigung für die Bewerbungsunterlagen.

«Zwar genügt der Besuch eines eintägigen Kurses nicht, um zur Fachkraft zu werden, doch es erleichtert den Wieder- oder Neueinstieg ins Gastgewerbe», sagt Maurus Ebneter, Präsident des Wirteverbands. Anschliessend brauche es ein «training on the job» in den Betrieben. Das Gastgewerbe sei eine vielfältige und aufregende Welt voller Emotionen und persönlicher Erlebnisse. «Wir haben eine hohe Anziehungskraft auf junge und junggebliebene Leute», sagt Ebneter. Einsteigewillige gewinnen in den Kursen Sicherheit und Selbstvertrauen für den Einsatz in der Branche.

«Fachkenntnisse sind hilfreich, doch die Einstellung ist wichtiger. Denn das Arbeiten in der Gastronomie kann man lernen, die richtige Einstellung nicht», findet Ebneter. «Das Gastgewerbe bietet sehr viele Einstiegsmöglichkeiten und gute Karrierechancen.» Die Verdienstmöglichkeiten seien zudem besser als gemeinhin angenommen.

Fachkenntnisse sind hilfreich, doch die Einstellung ist wichtiger.

Maurus Ebneter, Präsident Wirteverband Basel-Stadt

Auf dem Arbeitsmarkt steht das Gastgewerbe im Wettbewerb mit anderen Wirtschaftszweigen. «Es braucht eine Vielzahl von Massnahmen, um mehr Fachkräfte zu gewinnen», sagt Ebneter. «Unser Kursangebot, das bei Erfolg ausgebaut wird, ist ein Mosaikstein.» Daneben gelte es, das Branchenimage und die Berufsbildung zu stärken.

Ein Patentrezept gebe es nicht. Letztlich müssten die einzelnen Unternehmerinnen und Unternehmer Wege finden, für Stellensuchende attraktiver zu werden. Neue Arbeitszeitmodelle seien ein möglicher Weg, doch nicht in allen Betrieben umsetzbar. «Unabdingbar ist jedoch eine Unternehmenskultur, die von Wertschätzung und Sinnstiftung geprägt ist», so Ebneter. Die meisten Arbeitgeber im Gastgewerbe seien diesbezüglich auf dem richtigen Weg. (htr/npa)