So blieben in der Altstadt von Aarau am Mittag die Innenräume weitgehend leer, die Aussenplätze von Restaurants und Take-Aways hingegen waren gut besetzt. Ausserdem hielten sich zahlreiche Restaurants an die Tradition: «Montag Ruhetag».

Eine Folge des Home-Office dürfte sein, dass auch die Selbstbedienungsrestaurants von Migros und Coop kaum frequentiert waren: Es gab mehr freie Plätze als Gäste an Tischen.

In der Basler Innenstadt und im Kleinbasel blieb der grosse Ansturm auf die Innenbereiche der Restaurants ebenfalls aus. Auch hier lockte die Sonne die Besucherinnen und Besucher eher auf die Terrassen. Nur vereinzelt waren die Tische im Innern besetzt, wie der Inhaber einer Restaurant-Kette auf Anfrage bestätigte.

«Wir sind aber unbeschreiblich froh und erleichtert, dass wir den Innenbereich nach so langer Zeit wieder öffnen dürfen. Seit der Bundesrat grünes Licht dafür gegeben hat, verzeichnen wir wieder substanziell viele Reservationen», sagte er gegenüber Keystone-SDA.

Das gleiche Bild bei einem Rundgang in Luzern: Sowohl linksseitig wie rechtsseitig der Reuss als auch auf den Plätzen der Altstadt waren die Terrassen zur Mittagszeit zwar nicht voll, aber teilweise gut besetzt. Bei einem Blick in das Innere der Restaurants konnten dagegen nur vereinzelte Kundinnen und Kunden wahrgenommen werden.

Auch den Kaffee auf der Terrasse
Bereits am Morgen bevorzugten es in Zürich und Winterthur viele Kundinnen und Kunden, ihren Kaffee draussen auf der Terrasse zu geniessen. Auch in Neuenburg war noch kein Ansturm auf die Innenräume sichtbar. Doch die Montage seien traditionell eher ruhig, sagte eine Angestellte.

Im Tessiner Ort Tesserete oberhalb von Lugano konnte ein Gourmet-Restaurant bereits einige Reservationen für den Mittag und den Abend verzeichnen. Obwohl sie über eine grosse Terrasse für 50 Personen verfügten, erleichtere ihnen die Öffnung des Innenraums die Arbeit, sagte der Besitzer.

Andere zeigten sich weniger optimistisch: Er habe das Gefühl, die Leute hätten immer noch Angst, sogar auf der Terrasse und verliessen das Restaurant nach dem Essen so schnell als möglich wieder, sagte ein weiterer Betreiber, der an diesem Tag noch keine Gäste bedienen konnte.

Wir sind aber unbeschreiblich froh und erleichtert, dass wir den Innenbereich nach so langer Zeit wieder öffnen dürfen.

Cafetiersuisse optimistisch
Diesen Eindruck kann Hanspeter Oettli, Präsident von Cafetiersuisse, dem Branchenverbandes für Cafés und die individuelle Gastronomie, nicht bestätigen: Bereits während der Phase der offenen Terrassen hätten einige Betriebe ein gutes Geschäft gemacht. Und er habe gespürt, dass Vorfreude bei den Gästen und den Wirtinnen und Wirten gross gewesen sei.

Natürlich führe die Home-Office-Pflicht noch zu gewissen Einbussen. Aber er hoffe nun auf einen ähnlichen Effekt wie nach dem ersten Shutdown im letzten Frühling, als die Restaurants einen Teil ihrer Verluste wieder kompensieren konnten. Die Öffnung der Innenbereiche gebe ihnen nun einen gewisse Sicherheit.

Seit dem 22. Dezember zu
Die behördlich verordneten Massnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie hatten die Restaurants und Cafés schwer getroffen. Am 22. Dezember mussten sie schliessen, einzig die Hotels durften ihre Gäste noch bewirten. Mitte April konnten sie vorerst ihre Terrassen wieder öffnen.

Seit (heute) Montag dürfen die Restaurants ihre Tische auch im Innern wieder besetzen, jedoch nur mit maximal vier Personen und mit einem Abstand von 1,5 Metern. Sämtliche Gäste müssen ihre Kontaktdaten hinterlassen. Am Tisch muss keine Maske getragen werden. Die Sperrstunde zwischen 23 und 6 Uhr wird aufgehoben.

Auch Hallen- und Thermalbäder sowie Wellnesseinrichtungen konnten ihre Tore wieder öffnen.[RELATED]

Trotz des schönen Wetters war die Sauna im Freitzeitzentrum Säntispark in Abtwil SG fast vollständig ausgelastet. «Wir sind froh für unsere Gäste und Angestellten», sagte Thomas Zimmermann vom Freitzeitzentrum Säntispark auf Anfrage von Keystone-SDA. Ihre Mitglieder hätten sich nun über fünf Monate gedulden müssen. (sda/npa)