Seit vergangenem Dezember ist das Swiss Quality Hotel Seeburg in Luzern geschlossen. Die Schliessung begründete damals die St. Galler Betreiberin PSG mit Corona-bedingten Umsatzeinbussen. Der Schliessung ging aber auch ein langer Rechtsstreit voraus, denn die Besitzerin des 3-Sterne-Hauses, die Seeburg Hotels AG, hatte den Pachtvertrag mit dem Gastronomieunternehmen PSG wegen nicht bezahlter Pachtzinsenper 30. Juni 2018 gekündigt. Die Betreiberin wurde aufgefordert, das Haus zu räumen, was sie dann Ende vergangenen Jahres endlich tat, nachdem ihre Beschwerden beim Bundes- wie auch Kantonsgericht jeweils abgeblitzt waren.

«Nachdem das leidige Kapitel mit der PSG nun definitiv abgeschlossen werden konnte, steht die traditionelle Luzerner ‹Seeburg› vor einer neuen Ära», schreibt die Seeburg Hotels AG in einer Mitteilung vom Dienstag. Denn inzwischen die Betriebsgesellschaft Seeburg Lake Lucerne AG mit den drei Luzerner Gastronomieunternehmer Dominik Grossenbacher (36), Simon Märki (46) und Samuel Vörös (41) gegründet. Sie wollen künftig dafür sorgen, dass die «Seeburg» wieder zum Treffpunkt für Hotelgäste sowie Restaurant- und Barbesuchende wird. Auch die Seminar- und Veranstaltungsaktivitäten sowie das «Hochzeitshotel» sollen wieder eröffnet werden. Laut Mitteilung laufen die Vorbereitungsarbeiten dazu bereits auf Hochtouren.

Es soll zügig vorangehen
Die drei Gastronomen halten eine Beteiligung von 49 Prozent an der Seeburg Lake Lucerne AG. 51 Prozent liegen in den Händen der Seeburg Hotels AG. Deren Verwaltungsratspräsident Martin Koller zeigt sich denn auch erleichtert: «Mit Samuel Vörös, Dominik Grossenbacher und Simon Märki übernehmen erfahrene wie erfolgreiche Gastronomen die Hotel- und Restaurationsbetriebe. Es soll jetzt wirklich schnell gehen mit dem Neustart, denn wir hören und spüren es bei jeder Gelegenheit: Die Luzernerinnen und Luzerner wollen wieder ‹ihre Seeburg› besuchen.»

Der Plan sieht eine schnelle Wiedereröffnung vor – am liebsten ab Mai 2021, sofern es die Pandemie-Regeln zulassen. «Wir wollen den Hotel- und Restaurationsbetrieb mit der beliebten ‹Sunset Bar› direkt am Seeufer schnell wieder hochfahren – ebenso das Seminar- und Veranstaltungswesen. Entsprechend sind wir daran, infrastrukturelle Anpassungen und Verbesserungen vorzunehmen», betont Samuel Vörös, der auch auf das Tempo hinweist, welches für ein solches Unterfangen unabdingbar ist. «Die Zeit drängt. Wir wollen vorwärts gehen und damit die ‹Seeburg› über gezielte Marketingaktivitäten wieder zum Thema machen.»

Personalsuche läuft auf Hochtouren
Viel Schub erhält auch die Personalpolitik. Mit Benjamin Schmid (58), der während zehn Jahren erfolgreich das Restaurant Volkshaus in Zürich geleitet hat, konnten die Luzerner Gastronomieunternehmer einen versierten Gastgeber gewinnen. Insgesamt werden 50 Mitarbeitende gesucht.

Das Projekt gilt als Zwischenlösung bis zur Realisation des von der Seeburg Hotels AG geplanten Neuprojekts. Die entsprechende Teilrevision der Bau- und Zonenordnung (BZO) hat der Luzerner Souverän Ende September 2020 mit rund 76 Prozent Ja-Stimmen deutlich angenommen. Wie Samuel Vorös, 2006 mit dem Projekt Tavolago Gewinner des Milestone-Nachwuchspreises auf Anfrage von htr.ch sagte, werde es bis zur Umsetzung des Projektes noch einigeJahre dauern, weshalb er mit seinen drei Gastro-Kollegen den Betrieb der «Seeburg» längerfristig planen will. (htr/npa)