Der Live-Event «Koch des Jahres» wagt, was angesichts der Pandemie eine Herausforderung ist: die Austragung eines Live-Kochwettbewerbes. In Kooperation mit der Intergastra, einer Messe für Hotellerie und Gastronomie,  richtet das Event-Format das erste Vorfinale als Hybrid-Event aus.

Der Wettkampf wird demzufolge vom 8. bis 10. März 2021 in der Messe Stuttgart stattfinden. Besucherinnen und Besucher vor Ort wird es zwar keine geben, dafür aber umso mehr im digitalen Raum, denn das Spektakel wird per Livestream auf die Plattform der digitalen Intergastra übertragen.

Zwei Schweizer Köche mit dabei
Unter den acht aufstrebenden Talenten der Gastronomie-Szene befindet sich auch Jendrik Wollesen von der Belvoirpark Hotelfachschule in Zürich und Sternekoch Fabio Toffolon aus Bern (Zum Äusseren Stand, Bern), dessen Zwillingsbruder Dominik Sato bereits 2019 den Titel «Koch des Jahres» für sich erkochen konnte.

Mit ihren Bewerbermenüs konnten sich die zwei Küchenchefs gegen 100 Konkurentinnen und Konkurrenten aus ganz Deutschland und der Schweiz durchsetzen und können nun nach Monaten des Stillstandes ihr kulinarisches Können endlich bei «Koch des Jahres» zur Schau stellen.

Zu den Ausnahmetalenten, die im März ihr Können demonstrieren werden, gehören ausserdem: Mario Aliberti (Küchenchef, IVY Restaurant, Karlsruhe), Francesco D’Agostino (Küchenchef, Restaurant Gioias, Rheinau), Niels Möller (Küchenchef, Restaurant Merkles, Endingen), Hermann Retzer (Küchenchef, Metzgerei und Catering Retzer, Straubing) und Franz-Josef Unterlechner (Küchenchef, Atlantik Fisch, München).

Dabei werden Sie von niemand Geringerem als den bekannten Kochgrössen und Lokalmatadoren Benjamin März (Restaurant Maerz, Bietigheim-Bissingen) und Anton Geschwendtner (Olivo, Stuttgart) beurteilt, sowie Tristan Brandt (Pino’s Bar, Heidelberg), Christian Sturm-Willms (Yunico, Bonn) und 3-Sterne-Legende Dieter Müller. (htr og)

Fabio Toffolon – Ein Zwilling kocht selten allein
Es ist keinesfalls übertrieben zu behaupten, dass Fabio Toffolon (31) das Kochen im Blut steckt. Bereits sein Grossvater war ein begnadeter Koch und weckte mit seinen traditionellen italienischen Gerichten in seinem Enkel eine Leidenschaft zum Kochen, die den Grundstein für eine beeindruckende Berufslaufbahn legte. Nachdem er seine Lehre im Restaurant Beckenburg in Schaffhausen absolvierte, folgten Stationen in namhaften Häusern wie beispielsweise im Restaurant Schöngrün in Bern, im Victor's Fine Dining by Christian Bau in Nennig oder im Restaurant Ecco in St.Moritz und in Ascona. Seit August 2019 ist er Küchenchef im Restaurant zum äusseren Stand in Bern. Kein halbes Jahr nachdem er die Federführung der Restaurantküche übernommen hatte, folgte bereits der erste Michelinstern im Februar 2020. Als Küchenchef legt er grossen Wert auf eine produktorientiere Küche ohne dabei die Kalkulation aus den Augen zu verlieren. «Wir legen Wert auf Produkte mit Spitzenqualität aber so, dass wir sie auch noch bezahlen können, das heisst es muss jetzt beispielsweise nicht die teure Langustine oder der Steinbutt sein, wenn man auch den hervorragenden Schweizer Zander nehmen kann. So wollen wir auch Menschen ins Lokal locken, die vielleicht nicht bereit sind so viel Geld für ein Menü auszugeben.» Nun konnte er sich auch für das erste Vorfinale von «Koch des Jahres» qualifizieren und tritt somit in die Fussstapfen seines sechs Minuten jüngeren Zwillingsbruders Dominik Sato. Sato hatte sich 2019 in dem Wettbewerb durchsetzen können und ist der aktuell amtierende «Koch des Jahres». Ob es auch Toffolon gelingen wird sich den prestigeträchtigen Titel zu erkochen und diesen somit für weitere zwei Jahre in die Schweiz und in die eigene Familie zu holen? «Eine schöne Herausforderung!», wie er es selbst beschreibt.

Jendrik Wollesen – Der Koch der auszog, um die Herausforderungen zu suchen
Was haben Tim Mälzer, Jamie Oliver und Jendrick Wollesen’s Mutter gemeinsam? Sie alle haben Jendrick Wollesen (31) zum Koch sein inspiriert. So machte der gebürtige Norddeutsche gleich nach der Schule seine Kochlehre und zwar mit Meerblick im «Best Western Premier Hotel Ambassador» in Sankt Peter Ording. Nach Beendigung der Ausbildung war das Fernweh gross und der Ehrgeiz noch grösser, also machte er sich auf die Welt zu entdecken und deren Küchen zu erobern. Der erste Stopp: Die Schweiz. Einmal dort angekommen war die Reiselust jedoch gestillt und er fand fernab von der rauen Nordsee eine neue Heimat. Nach nunmehr zehn Jahren hat er sich bereits durch einige Schweizer Gourmettempel gekocht und kann auf eine beachtliche Laufbahn zurückblicken. Eingeführt in die hohe Kunst der Gourmetküche hat ihn Bernd Schützelhofer, von Ivo Adam lernte er Innovationen in der Küche und in Gastronomiekonzepten umzusetzen, Jacky Donatz lehrte ihm unternehmerisches Denken und Gastlichkeit, Falk Fleischhauer die Wichtigkeit des Geschmacks, und Marcus Lindner die Genauigkeit. Seit Juli 2018 ist er nun selbst Küchenchef im Restaurant Belvoirpark der Hotelfachschule in Zürich und verbindet das Gelernte nun zu seinem ganz eigenen Stil. Das wichtigste Motto in Wollesens Küche: «In der Ruhe liegt die Kraft!» Doch es wäre nicht Jendrick Wollesen, wenn er sich nicht wieder einer neuen Herausforderung stellen würde und so will er sich nun beim wohl anspruchsvollsten Kochwettbewerb der DACH-Region beweisen. «Ich liebe die Abwechslung. In so einem Wettbewerb kann man sich ganz anders kreativ ausleben. Es ist ja etwas ganz anderes, ob man für eine Karte etwas Neues schreibt oder, ob man für einen Wettbewerb ein Menü kreiert.» Seine erste Wettbewerbserfahrung wird Koch des Jahres nicht werden, bereits in der Ausbildung hat er bei verschiedenen Wettbewerben teilgenommen und jüngst sicherte er sich den zweiten Platz bei den Marmite Youngsters 2020 im Bereich Küche.