Es sei ein Kompliment für das Projekt, den Standort Muri (AG) und die künftigen Gäste, dass sich ein Küchenchef vom Format Sebastian Rabes für das «Caspar» habe begeistern lassen, sagt Hoteldirektor John M. Rusterholz. «Es ist ein Glücksfall, jemanden zu gewinnen, der hier lebt und sich mit so viel Leidenschaft mit der Region auseinandersetzt – auch in der Küche.» Dass Rabe regelmässig mit Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet wird, wann immer er sich irgendwo an den Herd stellt, sei zwar schön, aber nicht das Wichtigste. «Es geht darum, den Gästen ein spannendes Erlebnis zu bieten.»

Der 38-jährige Sebastian Rabe ist alles andere als ein klassischer Küchenchef, der eine Brigade von Köchen herumkommandiert und nach Michelin-Sternen greift. Viel lieber zeigt er sich von seiner ungezwungenen Seite, pflegt die gute Beziehung zu seinem Team und zu den Gästen, die ihm deshalb auch oft von einem Ort zum andern folgen. Dass der gebürtige deutsche Spitzenkoch dieses Mal nur von Hünenberg nach Muri zieht, wird viele von ihnen aufatmen lassen. Allerdings wird er im «Caspar» einen weiteren Trumpf im Ärmel haben: «Unsere Gäste können problemlos aus der ganzen Schweiz anreisen und bei uns übernachten», sagt er lachend. «Und wir bieten ihnen ein kulinarisches Erlebnis rund um ihre Auszeit im Freiamt.»

In der Schweiz zu Hause
Aufgewachsen im deutschen Salzgitter startete Sebastian Rabe nach seiner Ausbildung zum Koch seine Laufbahn im Hamburger 5-Sterne-Hotel Louis C. Jacob, dessen Restaurant mit 18 Gault-Millau-Punkten und einem Michelin-Stern glänzt. 2006 kam er in die Schweiz, wo er im Castello del Sole in Ascona als Jungkoch eine Anstellung fand. Seither wechselte er zwar des Öfteren seine Stelle, dem Land hingegen blieb er treu. «In der Schweiz bin ich heute tatsächlich viel mehr zu Hause als in meiner Heimat Deutschland», sagt er.

Wie stark er sich dem Ort verbunden fühlt, an dem er lebt und arbeitet, zeigt sich auch in seiner Küche, die sich konsequent frisch und regional präsentiert. Auf den Tisch kommt, was im engsten Umkreis produziert wird. So wird er im «Caspar» in Muri seine Zutaten ebenso aus der Region beziehen wie in der «Wart», wo er «sämtliche Produzenten im Umkreis von zehn Minuten» berücksichtige, wie er sagt.  

Kompromisslos hohe Qualität
Obwohl sich Sebastian Rabe leichtfüssig in der Spitzengastronomie bewegt, geht es laut John M. Rusterholz im Moment nicht um Punkte und Sterne für die Restaurants im «Caspar», sondern um das gastronomische Konzept. Was diesbezüglich  jetzt schon klar ist: Das Angebot soll von kompromisslos hoher Qualität sein und sich an ein breites Publikum richten.

Rabe tritt seine Stelle am 1. Oktober an. Ende Jahr startet das «Caspar» schrittweise mit seinem gastronomischen Angebot, zuerst voraussichtlich im frisch herausgeputzten «Ochsen». (htr)


Drei Häuser-Hotel Caspar

Ende 2021 eröffnet in Muri (AG) das Drei-Häuser Hotel Caspar. Dabei werden die beiden Gasthöfe Ochsen und Adler aus dem 16. Jahrhundert nach denkmalpflegerischen Aspekten totalsaniert.

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Im neuen «Ochsen» eröffnet ein Grillrestaurant, ein Saalbau für 80 Gäste mit Seminarräumlichkeiten, ein kompletten Zimmerneubau und mit einer kleinen Gartenoase samt Pergola. Nebst vier Duplexsuiten im ortsbildgeschützen Gebäude bietet der Neubau Wolf künftig die Hälfte der geplanten 50 Hotelzimmer. Der Saalbau verbindet die beiden Gebäude. Im Untergeschoss verbleibt der historische Weinkeller.

[IMG 3-6]Der «Adler» wird ebenfalls umgestaltet. Aufgrund seiner heterogenen Bausubstanz wird das Haus kernsaniert und erhält einen Wintergarten als Gastronomiebereich. Sämtliche Räume sind miteinander verbunden. Von der Lounge über die Gaststube bis in den Wintergarten und hinaus auf die Terrasse bieten sich vielfältige Perspektiven. In den oberen Stockwerken befinden sich 19 neukonzipierte Doppelzimmer.

Während der Neubau des Hotels Ochsen die Formensprache des geschützten Altbaus aufnimmt, verwandelt sich das Hotel Adler hauptsächlich und grundlegend im Innern. Alle drei Gebäude bilden eine betriebliche Einheit.

Das «Caspar» ist ein durch und durch freiämterisches Projekt, ermöglicht von Josef und Thomas Gut sowie Katja und Urs Christen, die damit ihre Verbundenheit zur Gemeinde Muri bekunden. Verantwortlich für die Architektur ist die renommierte Architektin Tilla Theus, die nicht nur bekannt ist für ihre aussergewöhnlichen Bauten, sondern auch für ihr Fingerspitzengefühl bei der Kombination von historischer Bausubstanz und moderner Architektur.