Die Bildungsoffensive erfreut sich grosser Beliebtheit: Ende 2021 wurde mit 2142 Anmeldungen erstmals die 2000er-Marke überschritten und damit das Ziel, jährlich mindestens ein Prozent der Mitarbeitenden im Gastgewerbe weiterzubilden, weitgehend erreicht. Im laufenden Jahr liegt die Zahl der Anmeldungen aktuell bereits 17 Prozent über dem Vorjahr.

Neu werden noch bis Ende 2023 die gesamten Kosten für alle bereits durch den L-GAV subventionierten Lehrgänge komplett übernommen und die Arbeitsausfallentschädigungen an die Arbeitgeber weiterhin deutlich erhöht.

Von der Basisbildung bis zur höheren Fachprüfung
Je nach Angebot profitieren die Teilnehmenden von finanzieller Unterstützung zwischen 1100 und 17'400 Franken. Die zusätzlichen Subventionen werden unkompliziert vergütet im Rahmen des üblichen Anmeldeverfahrens und gelten für Personen aus Betrieben, die dem L-GAV zwingend unterstellt sind. Damit soll dem Fachkräftemangel entgegengewirkt und die Branchenbindung der Mitarbeitenden gefördert werden.

Auch vorübergehend Stellenlose im Gastgewerbe können teilweise von den Angeboten profitieren. Finanziert werden die Vergünstigungen durch die Vollzugskostenbeiträge des Landesgesamtarbeitsvertrages (L-GAV), welche Betriebe und Mitarbeitende jährlich entrichten. Diese fliessen massgeblich in die Finanzierung der Aus- und Weiterbildung.

Zahl der Klagen ist leicht gestiegen
Zudem hat die Aufsichtskommission für den L-GAV im Gastgewerbe ihren Jahresbericht 2021 publiziert. Im Berichtsjahr waren dem L-GAV 31'083 gastgewerbliche Betriebe unterstellt (2020: 29'762). In 2462 Betrieben wurden Kontrollen über die Einhaltung des L-GAV durchgeführt (2020: 3122), darunter 992 aufgrund von Stichproben. Aufgrund des Lockdowns infolge der Pandemie konnten die Kontrollen nur während eines halben Jahres durchgeführt werden. Die nicht besuchten Betriebe werden automatisch im Jahr 2022 kontrolliert.

Die Anzahl eingereichter Klagen stieg im Berichtsjahr trotz der Pandemie leicht an von 406 im Jahr 2020 auf 499 im Jahr 2021. Diese Möglichkeit steht den vertragsschliessenden Sozialpartnern, Privatpersonen und Kantonen zur Verfügung.
 
Cosima Thurneysen leitet neu die Kontrollstelle
Ende 2021 ging zudem der langjährige Direktor der Kontrollstelle, Hansjürg Moser, in Pension. Seine Nachfolge hat die Juristin Cosima Thurneysen übernommen. Zu ihrer Stellvertretung wurde die langjährige Finanzverantwortliche Claudia Widmer bestimmt. (htr/stü)