Die Churer Bevölkerung hatte im Juni 2021 der Freispielung des Areals der Stadthalle für die Talstation der neuen Bahn zugestimmt. Im Mai 2019 wurde für die Ersatzanlage der Brambrüeschbahn ein Investitionskredit von 24,4  Mio. Franken bewilligt. Dieser umfasst nebst der Bahnelektromechanik zusätzlich die  Stationsgebäude im Tal, in der Mitte  und  am Berg. Das neue Panoramarestaurant auf Fülian will die Chur Bergbahnen (BCD) mit eigenen Mitteln, unter anderem durch das Partizipationskapital der Lieferanten im Umfang  von 7 Prozent des  Auftragsvolumen, finanzieren.

Neue Gondelbahn kostet drei Millionen mehr
Die finanzielle Herausforderung bei der Planung der Brambrüeschbahn ist die lange Zeitspanne von der  Investitionsrechnung im 2017 bis zur Inbetriebnahme der  Bahn Ende  2026. Ursprünglich waren für die Bahnelektromechanik 12 Millionen budgetiert. Um eine möglichst hohe Lärmreduktion zu erhalten und  einen sektionsweisen Betrieb bis zur Mittelstation zu ermöglichen, entstehen Mehrkosten von circa  1,7 Mio. Die Stahlpreisentwicklung und  die  Teuerung anderer Rohstoffe sowie technologische Neuerungen schlagen mit weiteren circa 1,4 Mio. zu Buche. 

Die BCD ist momentan an  der  Planung der  drei Stationen. Insgesamt darf das  Kostendach von 24,4  Mio. (+/- 25 Prozent) nicht  überschritten werden. Die Baukommission und der Verwaltungsrat der BCD, in welchem auch die Stadt Chur und die Gemeinde Churwalden vertreten sind, haben sich einstimmig für die Wahl der  Garaventa AG ausgesprochen, die zur österreichischen Doppelmayr/Garaventa-Gruppe gehört. Das öffentliche Submissionsverfahren hat insgesamt ein halbes Jahr gedauert.

Plangenehmigungsgesuch wird ausgearbeitet
Nach  der  Vergabe der  Bahnelektromechanik werden derzeit nebst den  Stationsgebäuden die Vorprojekte in den Bereichen Raumplanung und Umweltverträglichkeit abgeschlossen. Dann erfolgt bis zum 1. Quartal 2023 die Ausarbeitung des  Plangenehmigungsgesuches. Das Plangenehmigungsverfahren (PGV) wird vom Bundesamt für Verkehr (BAV) in Bern geleitet. Das BAV ist für die Ersatzanlage der Brambrüeschbahn  auch   die Konzessionsgeberin und erteilt die Baubewilligung.  Die Plangenehmigung wird bis Anfangs 2025  erwartet. Nach  Abbruch der Stadthalle im selben Jahr erfolgt der Bau der Bahn mit der Eröffnung im Dezember 2026.

Ein wichtiger Angebotspfeiler wird  bei  der  neuen Mittelstation auch das  Panoramarestaurant mit Blick ins Churer Rheintal  und  das  Schanfigg sein.  Im Rahmen des  Masterplans Brambrüesch plant die BCD noch  weitere Infrastrukturen zur Stärkung des Angebotes auf Brambrüesch. Nebst der Optimierung des  Alpenbikeparks und der Wintersicherung der Schlittelbahn sind  zusammen mit der Gemeinde Churwalden und der IG Brambrüesch eine Bikeinfrastruktur für Familien, ein Wasser- und Naturspielplatz, ein Rutschbahnweg sowie der Ersatz der TschuTschu-Bahn von der Bergstation zum Brambuscenter vorgesehen. (htr/bbe)