Mehr als 300 interessierte Einwohnerinnen und Einwohner sind am vergangenen Samstag in die «Waldhaus Arena» gekommen, um sich  am «Dialog Zukunft Flims» zu informieren. Das Ziel der Veransaltung war es laut dem Gemeindevorstand von Flims, die ersten Ergebnisse der im letzten Dezember vorgestellten Gesamtstrategie der Gemeinde mit der Bevölkerung zu teilen.

Es wurde aufgezeigt, wohin sich die Gemeinde in den kommenden Monaten und Jahren weiterentwickeln will. Dabei wollen die Verantwortlichen transparent und im wechselseitigen Dialog Flimserinnen und Flimser sowie Zweitwohnungsbesitzende im Entwicklungsprozess integrieren.

Attraktiver Wohn- und Lebensort
Flims soll weiter ein attraktiver Lebensort für Familien bleiben und sich gleichzeitig für die steigende Nachfrage nach zukunftsfähigen Wohnformen rüsten, so Gemeindepräsident Martin Hug und Gemeindevorständin Sol Bonderer.

Um weiterhin ein attraktiver Lebensort für Familien zu bleiben und der steigenden Nachfrage nach zukunftsfähigen Wohnformen entsprechen zu können, will die Gemeinde prüfen, wie die eigenen Liegenschaften zugunsten der Bevölkerung – insbesondere Familien- und Personalwohnungen – in Wert gesetzt werden können. Am «Dialog» wurde das Projekt zur Entwicklung von Erstwohnungen auf der Parzelle 4002 vorgestellt. Es sollen Wohnungen für Einheimische in verschiedenen Grössen und Konfigurationen entstehen.[IMG 2]

Tourismus-/Markenstrategie und Umweltcharta
Zu den Fokusthemen gehörte auch die Entwicklung des Tourismus. Gemeindevorstand Guido Casty zeigte auf, wie die Gemeinde die Natur mit landschaftlicher Phänomenen und Attraktionen künftig zur Positionierung nutzen will, um dadurch zur schweizweit nachhaltigsten Feriendestination zu werden. Im Anschluss erklärte Jürg Caprez, Vorsteher des Umwelt- und Landschaftsdepartements von Flims, wie die Gemeinde beim Thema Umweltschutz die verschiedensten Interessen und Bedürfnisse synchronisieren möchte.

Gemäss Caprez wird es künftig insbesondere darum gehen, die Basis für einen fundierten, objektiven Umweltschutz zu schaffen und als Gemeinde die notwendigen Leitplanken für die involvierten Akteure zu setzten. Dazu wurden sechs Handlungsfelder präsentiert: Diese setzen sich zusammen aus der Entwicklung einer fundierten Entscheidungsbasis, dem Schutz des Lebensraums, der Verringerung des ökologischen Fussabdrucks, einem nachhaltigen Konsum, der klaren Haltung und Vermittlung des Naturwerts sowie dem Monitoring und Controlling der durchgeführten Massnahmen.

[IMG 3]Mit neuer «Waldhaus Lodge» verlorene Hotelbetten zurückgewinnen
Auf grosses Interesse stiess bei den Teilnehmenden das von Martin Hug vorgestellte Projekt «Waldhaus Lodge». In Ergänzung zu dem heute bereits bestehenden Hospitality-Programm von Flims soll aus der jetzigen «Waldhaus Arena», die aktuell als Curlinghalle genutzt wird, ein nachhaltiges Beherbergungsangebot realisiert werden. 

Auf dem Areal sollen bis 2026 rund 150 bewirtschaftete Wohnungen mit 450 bis 500 warmen Betten entstehen. Flims möchte damit die Voraussetzungen für die Entwicklung neuer, marktrelevanter Beherbergungsangebote fördern. Das Ziel dabei ist die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze, die Gewinnung neuer Gäste für die Destination Flims Laax Falera, die Generierung von Wertschöpfung für die Gemeinde Flims sowie die Kompensation der in den letzten fünfzehn Jahren verlorenen Hotelbetten.

Weiterentwicklung des Sportzentrums und des Campingangebots
Das sich heute in der «Waldhaus Arena» befindende Curlingeis soll in die «Prau La Selva» verlegt werden. In diesem Sportzentrum soll ein attraktives und breit abgestütztes Angebot für Einheimische, Gäste, die Destination und die gesamte Region entstehen, das ein postives Betriebsergebnis bringe. Dazu beitragen sollen mitunter Energieeinsparungen, Inwertsetzung des Kunstrasenplatzes und die Vermietung an zusätzliche Partner und Verbände. Auch die Nutzungsintensivierung der Anlage müsse optimiert werden, erklärte der Flimser Gemeindevorstand Nicola Fantini an der Versammlung.

Grosses Potential wird auch dem Camping eingeräumt. Oliver Grützner, Leiter Tourismus & Freizeit beim TCS ist der Ansicht, dass mit der Anlage an der Via Prau la Selva ein Rohdiamant besteht, der noch weiter geschliffen und zu einem der besten Schweizer Alpencampingplätze werden kann.

Einsprachen zur neuen Gondelbahn zurückgezogen
Zum Abschluss des «Dialog Zukunft Flims» konnte Martin Hug noch eine positive Meldung zum Bauprogramm der geplanten neuen Gondelbahn Flem Xpress geben, welche Flims mit dem Unesco-Weltnaturerbe Tektonikarena Sardona verbinden wird. So konnte mit der Einsprachepartei eine Einigung im rechtlichen Rahmen erzielt werden, so dass die Einsprache zurückgezogen wurde.[RELATED]

Das Plangenehmigungsverfahren steht damit vor dem Abschluss, und der Bau startet in diesem Jahr. Die Strecke Flims-Foppa-Startgels soll voraussichtlich auf die Wintersaison 2023/24 in Betrieb genommen werden können. Ein Jahr später – auf die Wintersaison 2024/2025 – sollen die Abschnitte Startgels-Segnes-Nagens Sura-Ils Cugns sowie das Besucherzentrum und Plattform Ils Cugns folgen. (htr/npa)