Insgesamt seien in den städtischen Kantonen Zürich, Genf und Basel fast 20 Prozent aller Airbnb-Angebote innert Jahresfrist verschwunden, heisst es in der am Donnerstag von der Raiffeisen-Gruppe veröffentlichten Studie «Immobilien Schweiz». Damit seien in Zürich über 500, in Genf über 400 und in Basel über
250 ehemalige Airbnb-Wohnungen wieder zu Langfristmietwohnungen geworden, so die Rechnung der Raiffeisen-Ökonomen.

Überangebot an Mietwohnungen
Die Coronapandemie hat generell ihre Spuren im Mietwohnungsmarkt hinterlassen. Das Überangebot an Wohnungen werde unter anderem wegen eines tiefer ausfallenden Migrationssaldos noch grösser. Das werde sich künftig in weiter steigenden Leerständen zeigen, so die Studie.

Die Bankökonomen rechnen damit, dass die «Rekord-Leerstandsquote» von 1,85 Prozent aus dem Jahr 1998 spätestens im kommenden Jahr übertroffen wird. Die Neumieten sind laut den Angaben im zweiten Quartal um 0,4 Prozent zurückgegangen, die Bestandsmieten haben um 0,2 Prozent zugelegt. Der Druck auf die Neumieten werde weiter zunehmen.

Steigendes Interesse an Wohneigentum
Kaum beeindruckt von der Coronakrise zeigt sich allerdings der Markt für selbstbewohntes Wohneigentum. Weder bei der Anzahl Handänderungen noch bei den Preisen lasse sich in der Schweiz ein schwindendes Interesse am Immobilienbesitz feststellen, heisst es in der Studie. Der grösste Wirtschaftseinbruch seit der Ölkrise von 1973 sei damit bisher praktisch spurlos am Eigenheimmarkt vorbeigegangen.

Die Zeit im «Corona-Lockdown» scheine vielmehr ein neues Bewusstsein der Schweizerinnen und Schweizer für die eigene Wohnsituation geschaffen zu haben, meint Raiffeisen. Darauf deute die seit März feststellbare Zunahme der Suchabonnements bei grossen Immobilienportalen hin. [RELATED]

Dazu kommen die weiterhin günstigen Finanzierungskonditionen für Wohneigentum: So sind die Hypothekarzinsen nach einem kurzen Anstieg zu Beginn der Coronapandemie wieder in Richtung ihrer Rekordtiefs gesunken. Auch in Zukunft bleibe Wohneigentum somit äusserst attraktiv, sind die Raiffeisen-Ökonomen überzeugt. (awp sda)