Im Verlaufe des Bewilligungsverfahrens des Projekts Schilthornbahn 20XX sind im Frühjahr 2020 insgesamt vier zusätzliche Einsprachen eingegangen. Zwei davon im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens. Die Anliegen dieser Einsprecher hätten im Projekt berücksichtigt oder bereinigt werden, schreibt die Schilthornbahn in einer Mitteilung. Beide Einsprachen seien daher zurückgezogen worden.

Ebenfalls zwei Einsprachen waren aus dem Bewilligungsverfahren der Überbauungsordnung hängig. Eine dieser Einsprachen konnte nun ebenfalls bereinigt werden und wurde zurückgezogen. Aktuell verbleibt noch eine Einsprache. Der Kontakt zwischen der Schilthornbahn AG und den Einsprechern sei eng und konstruktiv, schreibt die Schilthornbahn. Das Unternehmen rechne auch bei dieser letzten verbleibenden Einsprache mit einer Einigung vor Ende Jahr.

Die kantonalen Fachstellen haben ihre Fachberichte zum Projekt an das verfahrensleitende Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht. Diese Berichte enthalten keine kritischen, unlösbaren Themen und können durch die Schilthornbahn und das dahinterstehende Planer- und Projektteam innerhalb der gesetzten Frist vollständig abgearbeitet und im Projekt berücksichtigt werden, heisst es. 

Vereinbarung «Ein Herz für Gimmelwald» ausgearbeitet
Gimmelwald wird von der Schilthornbahn in Richtung Mürren und Stechelberg erschlossen. Diese Erschliessung sei für die ortsansässige Bevölkerung von existenzieller Bedeutung, aus diesem Grund habe das Unternehmen gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohner von Gimmelwald und der Einwohnergemeinde Lauterbrunnen die Vereinbarung «Ein Herz für Gimmelwald» ausgearbeitet.

Die Schilthornbahn AG garantiert damit den Einwohnern von Gimmelwald unter anderem die Erschliessung des Dorfes bis Ende 2035, auch wenn kein öffentlicher Erschliessungsauftrag von Bund und Kanton mehr vorliegen sollte. Die Vereinbarung wird am 21. Oktober 2020 in Gimmelwald feierlich unterzeichnet. Zusätzliche Informationen sollen im Rahmen der Unterzeichnung bekannt gegeben werden.

Unklare Auswirkung von Corona auf das Grossprojekt
Die Auswirkungen von COVID-19 und die Folgen des Lockdowns auf die Finanzierung sowie den Zeitplan des Projekts sind gemäss der Schilthornbahn noch nicht genau abschätzbar. Die kommenden Wochen und Monate würden zeigen, ob das Grossprojekt unter Umständen um ein Jahr verschoben werden muss, heisst es.

Denkbar sei auch eine Änderung der Bau-Reihenfolge. Der ursprüngliche Plan ist, mit dem Neubau der Strecken Mürren – Birg und Birg – Schilthorn zu starten. Die Folgen von COVID-19 könnten dazu führen, dass diese Reihenfolge verändert werden wird. (htr)