Der Plan, die Gemeinde am Bahnunternehmen zu beteiligen, geht auf das Jahr 2015 zurück. Damals unterzeichneten der Gemeinderat und die Rigi Bahnen AG eine entsprechende Absichtserklärung. Statt Dividenden hätte die Gemeinde Ermässigungen von 70 Prozent für Tickets erhalten sollen. Aus dem Aktienkauf werde nun aber nichts, wie die Gemeinde am Mittwoch mitteilte.

Die Bahnen würden auf den Verkauf verzichten, weil sie Chancen sehen würden, die Kapitalerhöhung auf dem freien Markt zu realisieren. Für die Gemeinde stand damals die Sanierung der Luftseilbahn zwischen Weggis und Rigi Kaltbad im Vordergrund. Für diese und andere Projekte wollten die Bahnen zusätzliches Geld beschaffen.

Für die Investition seitens der Gemeinde wäre eine Urnenabstimmung nötig gewesen. Diese entfällt nun, da die Bahnen auch deshalb auf einen Aktienverkauf verzichten, weil der vorgesehene Marketingvertrag hinsichtlich der Gleichbehandlung der Aktionäre rechtens nicht durchsetzbar sei.

Gemeinde vergünstigt Tickets trotzdem
Auf dieses Hindernis sei man im Rahmen der Covid-Pandemie von einem Revisor hingewiesen worden, sagte Frédéric Füssenich, CEO der Rigi Bahnen auf Anfrage. So würde nämlich die Gemeinde als Aktionärin dank Vergünstigungen auch dann profitieren, wenn das Unternehmen wegen schlechtem Geschäftsgang keine Dividenden ausschüttet.

Der Gemeinderat will aber für die Weggiser Bevölkerung die Fahrpreise trotzdem reduzieren, wie er in der Mitteilung schreibt. Dazu sollen jährlich 20'000 Franken in das Budget aufgenommen werden, um die Abo- und Ticketpreise zu reduzieren. Dies entspreche dem Betrag der damaligen Absichtserklärung.

Die Konzession für die Seilbahn läuft 2022 aus. Im März gaben die Bahnen bekannt, dass sie die Pläne für eine umstrittene neue Gondelbahn aus finanziellen Gründen sistieren. Die Kosten wurden ursprünglich auf 20 Millionen Franken geschätzt. Die Bahnen wollen in Kürze über das weitere Vorgehen informieren. (sda)