Er wurde von Stararchitekt Mario Botta entworfen und von Maurerlehrlingen gebaut: der Tour de Moron im Berner Jura. Nun sind bereits zum zweiten Mal Stufen am Aussichtsturm abgebrochen. Seine Zukunft ist ungewiss.

Die Schäden am Turm lösen im Berner Jura Bestürzung aus, wie Meldungen in den sozialen Netzwerken zeigen. Für den Tourismus ist der Aussichtsturm hoch über Malleray wichtig.

«Kern immer noch solide»
«Dieser Turm muss unbedingt erhalten werden und ich bleibe optimistisch für die Zukunft», sagte André Mercerat, der Sekretär der Stiftung des Turms von Moron, am Freitag der Nachrichtenagentur Keystone-ATS. Er ist der Meinung, dass der Kern des 30 Meter hohen Bauwerks immer noch solide ist.

«Der Turm ist ein Symbol für den Berner Jura, genauso wie für die Region Chasseral», sagte Mercerat. Besucher kämen aus der ganzen Schweiz, um das Bauwerk zu bewundern, insbesondere die Familien der rund 600 Lehrlinge, die an seinem Bau beteiligt waren.

Erster Vorfall vor einem Monat
Vor einem Monat war es bereits zu einem Absturz von Material an den Aussentreppen gekommen. Zunächst wurden Vandalismus oder ein Blitzschlag als Ursache vermutet. Heute steht eher von einem Problem im Zusammenhang mit dem verwendeten Kalkstein im Fokus. Mercerat wollte nicht über mögliche Ursachen spekulieren und verwies stattdessen auf die angelaufenen Untersuchungen der Staatsanwaltschaft.

Der Einsturz eines Teils der Stufen ereignete sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Da der Ort bereits nach dem ersten Vorfall gesichert war, wurde niemand verletzt.

Touristisches Wahrzeichen
Der Turm wurde vor rund 20 Jahren gebaut. Der Turm werde gerade von Wanderern und Velofahrern oft besucht und er sei auf zahlreichen entsprechenden Routen als Wahrzeichen vermerkt, sagte Guillaume Davot, Direktor von Tourismus Berner Jura. Für die Region seien die beiden Vorfälle «ein Imageschaden», sagte Guillaume Davot gegenüber Keystone-ATS.

Das Bauwerk besteht aus einem Zylinder, der von einer spiralförmigen Aussentreppe mit insgesamt 209 Stufen umgeben ist.
Zu oberst befindet sich eine Plattform, die einen Blick von den Vogesen bis zum Mont-Blanc und vom Schwarzwald bis zum Säntis ermöglicht. (sda/ua)