Atomwaffen für die Schweiz? Keine schlechte Idee, fand die Hotel-Revue 1962 im Zusammenhang mit der bevorstehenden Abstimmung über die Atomwaffenverbotsinitiative. Die Zeitung sprach sich laut und deutlich für ein Nein zur Initiative aus. Nur pazifistische Tagträumer und überzeugte Kommunisten seien dafür, dass sich die Schweizer Armee keine Atomwaffen besorge, so der Tenor des Leitartikels. Der PdA gehe es doch nur darum, die Armee zu schwächen, um den Russen den Einmarsch in die Schweiz zu erleichtern. Übrigens: Die Initiative scheiterte, und wenige Jahre später stand die Schweiz tatsächlich kurz davor, eine Atommacht zu werden (Atomtests in der Schweiz waren bereits abgesegnet worden). Endgültig gestoppt wurde das Kernwaffenprogramm der Schweiz erst 1988.

Als ein Gericht ein Saufgelage anordnete
Ein Test an einem Gericht in Bonn, der «die Minderung der körperlichen Leistungsfähigkeit und damit die generelle Fahruntüchtigkeit von Kraftfahrern bei einem Blutalkohol von 0,8 Promille» beweisen sollte, sei kläglich gescheitert, schrieb die Hotel-Revue. Es habe kein eindeutiger Zusammenhang zwischen der getrunkenen Menge Alkohol und dem Promillewert festgestellt werden können. Die Testperson, die in der Untersuchung genau den Schwellenwert von 0,8 Promille und somit den damals geltenden gesetzlichen Alkoholgrenzwert erreicht hat, hatte übrigens innerhalb von zwei Stunden eineinhalb Flaschen Weisswein getrunken und dazu zwei Brötchen gegessen. In dem Zustand würde ich vermutlich nicht einmal mehr Fahrrad fahren. Doch das richterlich verordnete Saufgelage ging sogar noch weiter: Einige Probanden, so steht es in der Zeitung, hätten die ihnen vorgesetzte Menge Alkohol nicht einmal bewältigen können.

Als die wirklich wichtigen Fragen beantwortet wurden
Der Hotel-Revue war es stets ein Anliegen, den Leserinnen und Lesern unter anderem wertvolle Tipps, Hilfestellungen und Ratschläge auf den Weg zu geben. 1962 beschäftigte sich die Redaktion mit einer der zentralen Fragen der Branche: Wie füttere ich Vögel richtig? Die Fachzeitung bewies ein Herz für Tiere und wartete mit so wertvollen Tipps auf wie: «Wenn man keinen automatischen Futterapparat sein Eigen nennt oder beschaffen kann, dann wird man entweder zwei Seiten des [Futter-]Häuschens, der Windseite entgegen, mit Brettern schützen, oder noch besser, mit Fichten-, Tannen- oder Kiefernreisig umstecken.» Die Leserschaft erfuhr weiter, dass es ein Mythos sei, Vögel kämen ohne Wasser aus, wobei Kernenfresser mehr Wasser tränken als Insektenfresser.