Gerade aufgrund der Einschränkungen im Reisebereich (Corona und Massnahmen) entwickelt sich der heimische Markt rund um den E-Bike-Tourismus und  das Radwandern prächtig. Mehrere Regionen haben diese Chance erkannt und warten mit neuen Angeboten oder einem verstärkten Streckennetz auf. Pionierin in Sachen E-Bike-Radwandern ist die Herzroute, welche im kommenden Jahr auf 20 Jahre einer Erfolgsgeschichte zurückblickt.

Sie diente am Tourismusgipfel von St. Gallen Bodensee Tourismus und der Herzroute am 30. Juni als Blaupause und Inspiration für weitere Projekte.

Fokus Ostschweiz
Eine von Graubünden Ferien kürzlich in Auftrag gegebene Studie schlüsselt die unterschiedlichen Radreisetypen auf und zeigt die Relevanz der Zielgruppen auf. Mit dem Genussfahrer ist eine zentrale Gästeschaft vorhanden. Dieser reist mehrheitlich per E-Bike an und bringt erfreuliche Umsätze dank Qualitätsbewusstsein, fortgeschrittenem Alter und breitem Interesse an Kultur und Region.

Die St.Gallen-Bodensee Tourismus hat sich daher zusammen mit Thurgau Tourismus mit zwei neuen Angeboten am Markt positioniert:

• Velo-Rallye Bodensee: Ein Mix aus Sehenswürdigkeiten und Zusatzstrecken, welche sich spezi-fisch an die Gäste des Bodensee-Radweges richten. Mit einem Abstecher ins «Hinterland» öffnen sich neue Qualitäten und Weitblicke. Damit reagiert man auch auf die zuweilen knapp werdenden Kapazitäten auf dem Bodenseeradweg, der an guten Tagen bis 4000 Personen pro Messstelle zählen kann. Nehmen nur 5 Prozent dieser Gäste einen «Umweg» in Kauf, wird dies spürbar sein für die neu angepriesenen Destinationen.
• Rheinwelten: Die Route verläuft auf dem bestehenden Radwegnetz vom Oberalppass bis zur Grenze in Basel entlang des Rheins. In 14 Erlebniswelten entdecken Reisebegeisterte mit dem E-Bike regionale, kulinarische und kulturelle Highlights. Damit wird eine Strecke aufgewertet, die bis anhin schön zum Fahren war (Rheindamm), der Region aber wenig Wertschöpfung brachte.

Fokus Schweiz
Mit der Herzroute steht der Ostschweiz eine nationale Infrastruktur erster Güte zur Verfügung. Die Strecke startet am Bodensee in Rorschach und führt über 13 Tagesetappen und erstaunliche 720 Kilometer zum Genfersee.

Das Projekt, das 2003 seinen Anfang nahm, darf heute als die Pionierroute in Sachen E-Bike-Tourismus gesehen werden und steht in vielerlei Hinsicht auch heute noch als Massstab da:

• Ideale Verzahnung mit dem Öffentlichen Verkehr durch E-Bike-Vermietung an allen Etappen-punkten (Bahnhöfe). Sanfter Tourismus beginnt mit der Anfahrt.
• Hohes Serviceniveau durch einen kostenlosen Routenführer, zweisprachig über 300 Seiten. Keine andere Radstrecke der Welt bietet dieses Niveau an Information und Serviceleistung.
• Starke Partnerschaften mit über 300 Betrieben an der Strecke
• Spürbarer Wertschöpfungseffekt gerade in ruralen Gegenden, wo Landwirtschaft und Gemeinden auf einen Zustupf angewiesen sind.(htr/nde)