25 Schülerinnen und Schüler tauchten im Rahmen des Schnuppercamps in die Hotellerie-, Gastronomie- und Tourismusbranche in Gstaad-Saanenland ein. Die Teilnehmenden liessen sich für die Branche begeistern und konnten sich mit Gleichaltrigen mit dem gleichen Berufswunsch austauschen.

Nach den vier Probetagen ziehen die Organisatoren und teilnehmenden Betriebe eine positive Bilanz. «Die Schnupperlernenden waren interessiert und hochmotiviert», freut sich Andrea Sprenger von Siebenthal, Gastgeberin im Golfhotel Les Hautes de Gstaad über die erfolgreiche Durchführung des Schnuppercamps. Dass sich ihr Engagement für zukünftige Fachkräfte lohnen wird, davon sind die Betriebe überzeugt: «Heute muss man sich engagieren, um Lernende zu finden», sagt Michael Rindlisbacher, Küchenchef im Romantik Hotel Hornberg.[IMG 3]

Die Erlebnisse im Schnuppercamp sollen die Jugendlichen für die Hotellerie und Gastronomie begeistern und ihnen Einblicke in ihre Wunschberufe ermöglichen. «Wir haben unsere Schnupperlernenden vom ersten Moment an eingespannt», erzählen Corinne von Grünigen und Bruno Kernen vom Hotel Restaurant Kernen.

Motivierende Erlebnisse und Einblicke für 25 Jugendliche
Vielleicht bald schon angehende Hotelfachleute halfen mit in der Wäscherei und bei der Zimmerreinigung, erhielten einen Einblick in die Abläufe des Restaurants und der Reception. Das Schnuppern im Hotel Arc-en Ciel konnte Jana Meyer aus Zufikon für die Branche begeistern: «Ich kann mir nun sehr gut vorstellen, in diesem Bereich und vielleicht sogar in dieser Region eine Ausbildung in Angriff zu nehmen».

[IMG 4]Die schnuppernden Restaurantfachleute deckten Tische ein, halfen mit beim Bereitstellen der Getränke und begleiteten ausgebildete Berufsleute, so dass sie nach drei Tagen möglichst selbstständig einzelne Gäste zu bedienten. «Das Schnuppercamp ist ein tolles Erlebnis, und ich werde auf jeden Fall meinen Weg zur Restaurantfachfrau weiterverfolgen», ist Maline Jaggi aus Uetendorf nach dem Schnuppern im Romantik Hotel Hornberg überzeugt.

Jugendliche mit dem Berufswunsch Koch/Köchin bereiteten kalte Speisen zu, halfen mit beim Mise en Place, der Produktion und der Bewirtschaftung des Lagers. Gloria Eleonora Ehrat, schnuppernde Köchin im Hotel Restaurant Kernen machte beispielsweise fleissig «Bretzeli».

Eventuell zukünftige Hotel-Kommunikationsfachleute (HOKO) lernten bereits im Schnuppercamp zahlreiche Aufgabenbereiche eines Hotels kennen: Organisation und Abläufe in der Küche, an der Reception und im Housekeeping standen auf dem Programm.

Aber auch administrative Arbeiten lernten die Fachkräfte der Zukunft kennen. «Ich sah die Abläufe hinter den Kulissen, die man als Gast ja nicht sieht. Dieser Einblick hilft mir enorm viel weiter bei meiner Berufswahl», erzählt Laila Jurt aus Wil, die im Hotel Restaurant Kernen den Beruf HOKO kennenlernte. «Ich habe das erste Mal mit einem Schnurtelefon telefoniert. Das war lustig», berichtet die junge St. Gallerin strahlend.[IMG 5]

Bei administrativen Arbeiten halfen auch die schnuppernden Kaufleute Hotel-Gastro-Tourismus (KV HGT) mit: Sie erledigten einfache Aufgaben bei der Text- und Datenverarbeitung, zählten die Kasse oder versuchten sich beim Check-in von Gästen. «Ich habe mehr am Computer gearbeitet als gedacht. Der Gästekontakt bringt aber viel Abwechslung, das hat mir gefallen», fasst Noe Kappeler aus Zimmerwald seinen Schnupperaufenthalt für das KV HGT im Golfhotel Les Hautes de Gstaad zusammen.

Bei der diesjährigen Durchführung in Gstaad waren die folgenden Betriebe dabei: Das Golfhotel les Hauts de Gstaad, das Romantik Hotel Hornberg, das Ermitage Wellness & Spa Hotel, das Hotel Restaurant Kernen, das Hotel Spitzhorn und das Hotel Arc-en-Ciel sowie Gstaad-Saanenland Tourismus.

[IMG 6]Attraktivität einer Tourismusregion
HotellerieSuisse führt die Schnuppercamps bewusst in Berg- und Tourismusregionen durch. Die teilnehmenden Jugendlichen aus der ganzen Schweiz hatten in Gstaad-Saanenland nicht nur die Gelegenheit, die Branchenberufe besser kennenzulernen, sondern sie erfuhren auch, wie attraktiv das Leben und Arbeiten in einer Tourismusregion ist.

Daher wurde das attraktive Programm mit abwechslungsreichen Freizeitausflügen angereichert.


Grosses Interesse
Auch für die dritte Durchführung eines Schnuppercamps in diesem Jahr war das Interesse bei den Jugendlichen hoch: Knapp 140 Bewerbungen für eine Teilnahme sind bei HotellerieSuisse eingegangen. 25 Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Deutschschweiz (davon 10 aus dem Kanton Bern) durften ihren Wunschberuf in Gstaad-Saanenland besser kennenlernen.

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Schnuppercamp als erfolgreiches Mittel zur Nachwuchsförderung
Die aktuelle Durchführung unterstützten HotellerieSuisse, die Regionalverbände Bern+ Mittelland und Berner Oberland, berufehotelgastro.ch, GastroBern und die Standortförderung des Kanton Bern finanziell.

Mit dem Schnuppercamp leisten die Organisatoren einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchsförderung: Seit dem Pilotprojekt 2006 bewarben sich über 1900 Jugendliche aus der ganzen Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein für eine Teilnahme. 555 Bewerberinnen und Bewerber konnten bisher berücksichtigt werden. Rund ein Viertel aller ehemaligen Schnuppercamp-Teilnehmer entschied sich für eine berufliche Grundbildung in der Hotellerie oder Gastronomie. (pd/htr)