Mit dem gemeinsamen Entscheid, wieder eigene Wege zu gehen, würden der Schweizer Spitzengastronomie mit dem Goldenen Koch, der Schweizer Kochkunst Meisterschaft, und der Bocuse d’Or Suisse, zwei Kochwettbewerbe der höchsten Klasse erhalten bleiben, schreiben die beiden Organisatoren in einer gemeinsamen Mitteilung vom Dienstag.

Nach dem Zusammengehen im vergangenen Herbst seien die beiden Veranstalter zum Schluss gelangt, dass es für den Kochberuf und für die Schweizer Gastronomie gewinnbringender ist, wenn beide ihre spezifischen Stärken ausspielen würden.

Im November 2018 gaben die Veranstalter des Kochwettbewerbs Goldener Koch, der Schweizer Kochkunst Meisterschaft, sowie die Schweizer Akademie Bocuse d’Or mit ihrem Präsidenten Franck Giovannini bekannt, dass ab 2019 die Schweizer Selektion für den Bocuse d’Or Europe anlässlich des Finales des Goldenen Kochs stattfindet. Ziel des Zusammenschlusses war es, die Kräfte zu bündeln um die Schweizer Gastronomie auf nationaler und internationaler Ebene ins Rampenlicht zu rücken.

Wie sich im Zuge der Zusammenarbeit im Rahmen des Goldenen Kochs 2019 jedoch zeigte, würden die beiden Wettbewerbe unterschiedliche Ziele verfolgen: Der Goldene Koch fokussiert darauf, den Kochberuf und die Gastronomie innerhalb der Schweiz zu fördern und zu stärken. Der Bocuse d’Or Suisse hingegen ist darauf bedacht, die Schweizer Gastronomie international zu fördern und bekannt zu machen.

Dies führte auch bei den Partnern und Sponsoren zu unterschiedlichen, manchmal gar konkurrierenden Erwartungen. Dazu Christof Lehmann, CEO Goldener Koch: «Aufgrund der unterschiedlichen Ziele und deren Auswirkungen sind wir nach ausgiebigen Gesprächen mit der Schweizer Akademie des Bocuse d‘Or zum Schluss gekommen, dass es für den Kochberuf und für die Schweizer Gastronomie gewinnbringender ist, wenn jeder Veranstalter seine spezifischen Stärken ausspielt.»

Diese Meinung teilt auch Franck Giovannini, Präsident der Schweizer Akademie Bocuse d’Or, Organisatorin des Bocuse d’Or Suisse: «Wir tragen zwar beide mit unserem Engagement wesentlich zur Profilierung des Kochberufs und der Schweizer Gastronomie bei. Jedoch lässt sich nicht von der Hand weisen, dass wir dabei einen unterschiedlichen Fokus verfolgen.»

Trotzdem ist es für ihn selbstverständlich, weiterhin Jurypräsident beim Goldenen Koch zu bleiben: «Dieses Engagement habe ich keine Sekunde in Frage gestellt. Und es freut mich für die Schweizer Gastronomie ausserordentlich, dass der Nachwuchs wieder zwischen zwei Spitzenwettbewerben auswählen kann.»

Die Zusammenarbeit wird für die kommende Austragung des Goldenen Kochs 2021 und des Bocuse d’Or Suisse 2021 nicht mehr weitergeführt. Ale Mordasini, Gewinner Goldener Koch 2019, trägt auch den Titel des Bocuse d’Or Suisse 2019 und wird jedoch die Schweiz im Frühling 2020 beim Bocuse d’Or Europe 2020 repräsentieren.

Trotz der Trennung würden die beiden Wettbewerbe freundschaftlich miteinander verbunden bleiben, heisst es weiter. «Wir haben uns nach äusserst konstruktiven Diskussionen gemeinsam zu diesem Schritt entschieden», sagt Lehmann. «Somit ist klar, dass wir uns weiterhin mit Wohlwollen und Respekt begegnen. Ein gemeinsames Ziel bleibt natürlich bestehen, nämlich die Schweizer Gastronomie weiterhin zu stärken und in den Fokus zu rücken.» (htr)