Angesichts der äussert besorgniserregenden Situation im Gesundheitswesen hat der Kanton Jura bis vorerst 15. November einen kantonalen Ausnahmezustand verhängt, wie die jurassische Regierung am Freitag mitteilte. So werden ab Montag öffentliche und private Versammlungen von über fünf Personen untersagt. Als Ausnahme gelten unter anderem gesetzgebende Versammlungen sowie Gottesdienste.

Ab Montag müssen im Kanton auch alle Restaurants und Bars sowie öffentliche Einrichtungen im Kultur- und Sportbereich geschlossen bleiben. Dazu gehören unter anderem Fitness- und alle anderen Einrichtungen für sportliche Aktivitäten in der Halle aber auch Wellnesszentren, sofern sie nicht zu einem Hotel gehören und nur für dessen Gäste zugänglich sind. Für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen der Sekundarstufe 1 wurde eine Maskentragpflicht verfügt.

Die jurassische Regierung sieht sich nach eigenen Angaben zu diesen Massnahmen gezwungen, um einen Kollaps des Gesundheitssystems zu verhindern. Die kantonalen Spitäler seien am Anschlag und hätten erste Patienten aus dem Intensivpflegebereich nach Basel verlegen müssen. In den letzten zwei Wochen seien zudem bereits 19 Covid-19-Todesfälle zu verzeichnen gewesen - fast dreimal so viele wie bei der ersten Welle im Frühling. (sda)