Der Kanton Solothurn hat am Dienstag zusätzliche Massnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie bekannt gegeben. Bars und Sporteinrichtungen wie Hallenbäder, Fitnesszentren oder Eissportanlagen müssen schliessen.

Die Massnahmen des Solothurner Regierungsrates gelten ab diesem Freitag und bis längstens am 31. Januar 2021, wie die Staatskanzlei mitteilte. Demnach dürfen sich in Restaurants maximal 50 Personen gleichzeitig aufhalten, und die Restaurants werden zwischen 21.00 und 06.00 Uhr geschlossen.

Auch Casinos und Spielhallen sowie Bowling- und Billardzentren müssen schliessen. Offen bleiben dürfen Museen, Bibliotheken, Kinos, Konzerthäuser und Theater. An Veranstaltungen gilt jedoch neu eine Obergrenze von 15 Personen. Ausnahmen gibt es an den Festtagen für Gottesdienste und andere religiöse Veranstaltungen, wobei an diesen maximal 30 Personen teilnehmen dürfen.

Besuchsverbot in Heimen
Für die Alters- und Pflegeheime sei ein generelles Besuchs- und Ausgangsverbot erlassen worden, hiess es in der Mitteilung weiter. Dieses gelte ab Donnerstag bis und mit 23. Dezember. Damit sollten über die Festtage wieder Besuche möglich sein.

An der Volksschule werde die Schutzstufe erhöht. Die Schulanlagen dürften nur für den Betrieb der Volksschule genutzt werden. Dritte hätten keinen Zugang, eine Fremdnutzung der Anlagen sei ausgeschlossen.

«Besorgniserregende» Situation
Die Situation sei besorgniserregend, schrieb die Staatskanzlei. Die Zahl der Corona-Fälle im Kanton Solothurn stabilisiere sich auf sehr hohem Niveau, statt zu sinken. Die Spitäler würden seit Wochen an ihrer Belastungsgrenze arbeiten. «Die medizinische Grundversorgung ist akut gefährdet.»

Auch in den Alters- und Pflegeheimen sei die Lage äusserst angespannt. In den letzten Wochen sei es dort zunehmend zu Ausbrüchen von Covid-19 gekommen.

Mit Nachbarkantonen abgesprochen
Die verschärften Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus seien mit den Nachbarkantonen abgesprochen worden und weitgehend deckungsgleich. Sollte sich die Situation nicht verbessern, werde der Solothurner Regierungsrat noch vor Weihnachten handeln und weitere Massnahmen beschliessen.

Am Freitag hatte Gesundheitsminister Alain Berset gesagt, der Bundesrat warte nicht, bis sich die Lage weiter verschlechtere. Dieser habe auch die Möglichkeit, für einzelne Kantone Massnahmen zu ergreifen, falls diese nicht von sich aus handeln würden. (sda)