Der Stadtrat hat die beiden eingereichten Volksinitiativen, die einen Stadtpark am Zürcher Seebecken und ein Seerestaurant am Bürkliplatz fordern, für gültig erklärt, wie er am Mittwoch mitteilte. Ob es zur Abstimmung kommt, ist aber noch unklar.

Zumindest beim Thema Seerestaurant ist gut möglich, dass eine Abstimmung obsolet wird. Denn auch der Stadtrat findet, dass die derzeitige Situation am Bürkliplatz nicht gerade einladend ist. Der heutige Kiosk mit Grill sei sowohl vom Angebot her als auch aus architektonischer Sicht unbefriedigend, schreibt der Stadtrat.

Er ist selber dafür, dort an bester Lage ein «architektonisch attraktives Restaurant» zu erstellen. Dabei sollen seiner Meinung nach auch der Schalter von Zürich-Tourismus und die Schifffahrtsgesellschaft in diesem Neubau Platz finden.

Sofern der Gemeinderat nun Ja sagt, wird das Amt für Hochbauten verschiedene mögliche Bauten prüfen und eine Umsetzungsvorlage ausarbeiten. Die IG Seepärke fordert in ihrer Initiative ein Restaurant direkt am Wasser «mit Blick auf die Alpen».

Kantonsstrasse müsste aufgehoben werden
Anderer Ansicht als die IG Seepärke ist der Stadtrat jedoch beim Thema Mythenpark am See. Diese Initiative fordert einen zusammenhängenden Park vom Strandbad Mythenquai bis zum General-Guisan-Quai, wofür jedoch die vielbefahrene Mythenstrasse streckenweise aufgehoben werden müsste.

Der Stadtrat hält die Idee zwar für «grundsätzlich begrüssenswert». Man müsse die Pläne jedoch differenziert betrachten, vor allem weil die Mythenstrasse eine Kantonsstrasse sei und diese nicht eigenmächtig aufgehoben werden könne. Dafür müsste der kantonale Richtplan angepasst werden. Ob der Kanton hier Hand bietet, ist jedoch offen. In der Vergangenheit hatten solche Strassenberuhigungsprojekte mehrfach für böses Blut zwischen Stadt und Kanton gesorgt.

Der Stadtrat will deshalb einen Gegenvorschlag ausarbeiten, der zwar ebenfalls einen Park beinhaltet - aber ohne das Strassenstück, für das der Kanton zuständig ist.

Stadtrat arbeitet Gegenvorschlag aus
Wie der Stadtrat schreibt, wäre es ohne weiteres möglich, den Park entsprechend zu vergrössern, falls das fragliche Teilstück doch noch aufgehoben werden könnte.

Je nachdem, wie dieser Gegenvorschlag aussieht, kommen entweder die ursprüngliche Initiative und der Gegenvorschlag oder nur der Gegenvorschlag vors Stimmvolk. Ob die IG Seepärke ihre Initiative zum Mythenpark zurückzieht, ist offen. (sda/stü)

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