Die Bedeutung des Sharing Economy-Anbieters für den hiesigen Tourismusmarkt nimmt auch in ländlichen Gebieten zu. Gastgeber in Orten fernab der grossen Städte verzeichneten bei den Gästeankünften einen doppelt so starken Zuwachs wie diejenigen in den Zentren, wie aus dem am Donnerstag publizierten Reisebericht Schweiz 2018 von Airbnb hervorgeht.

Für die nun beginnende Wintersaison zeichne sich ab, dass die Orte Unterseen, Crans-Montana und Scuol im Trend liegen würden. Sie registrierten hierzulande derzeit das proportional höchste Wachstum an Buchungen auf der Plattform, hiess es weiter. Das Durchschnittsalter der Gäste, die über die Plattform buchten, betrug 38 Jahre. Im Durchschnitt lag die Gruppengrösse der Reisenden in der Schweiz bei 2,4 Personen, sie übernachteten 3,4 Nächte in der Schweiz.

Am meisten Gäste aus der Schweiz selbst
Nach Herkunft aufgeschlüsselt kam mit fast 200'000 Personen die grösste Zahl der Gäste aus der Schweiz selbst. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Reisende aus den USA sowie aus dem Nachbarland Frankreich. Im Gegensatz zu klassischen Hotels handelt es sich bei den Gastgebern hauptsächlich um Privatpersonen, wie Airbnb weiter schrieb. Diese vermieteten ihr Zuhause kurzzeitig an Reisende, wenn sie beispielsweise selbst beruflich oder privat unterwegs seien.

Das Durchschnittsalter der Schweizer Gastgeber liege bei 44 Jahren. 55 Prozent seien Frauen, 45 Prozent Männer. Insgesamt gebe es über die ganze Schweiz verteilt aktuell etwa 35'800 Unterkünfte auf Airbnb. Noch vor zwei Jahren hatte es hierzulande erst 17'000 Inserate auf der Plattform gegeben.

Airbnb erhebt inzwischen Kurtaxen
Die Zeiten, in denen Airbnb im Schweizer Tourismus ein Nischenprodukt war, sind somit definitiv vorbei. Davon zeugt auch, dass sich das Unternehmen inzwischen in mehreren Kantonen dazu bereit erklärt hat, für die Übernachtungen Kurtaxen einzuziehen. Konkret hat das unternehmen in den Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Zug sowie Zürich entsprechende Vereinbarungen getroffen. Im Rahmen eines digitalen Einziehungsverfahrens werden die Gebühren erhoben und dann von Airbnb weitergeleitet.

In Zürich war das Unternehmen dabei im Mai dieses Jahres auch dem Verband Zürich Tourismus beigetreten. Weltweit hat das Unternehmen bereits mit über 400 Städten oder Regionen solche Vereinbarungen geschlossen. (awp sda)