Das Gesundheitsamt Graubünden registrierte am Sonntagabend in St. Moritz eine gehäufte Ausbreitung des mutierten Coronavirus aus Südafrika. In zwei Hotels sind aktuell rund ein Dutzend Fälle bekannt.

Zum Schutz der Gesundheit von Bevölkerung und Gästen seien die beiden Hotels unter Quarantäne gestellt und Coronatests für deren Mitarbeitende und Gäste angeordnet worden, wie die Bündner Regierung in einer Mitteilung schreibt.

Die betroffenen Hotels sind die 5-Sterne-Superiorhäuser Badrutts's Palace und Grand Hotel des Bains Kempinski. Letzterer Betrieb schrieb auf sda-Anfrage, das Hotel befolge strikte die Anweisungen der örtlichen Gesundheitsbehörden und die Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Zuletzt hatte das «Kempinski» gemäss eigenen Angaben in der ersten Januarwoche einen Massentest bei den Mitarbeitenden durchgeführt. An zwei Tagen seien 180 Personen durch das mobile Testcenter Graubünden in einem Ballsaal des Hotels getestet worden. Alle 180 Tests seien negativ ausgefallen. Insgesamt habe das Hotel seit Beginn der Wintersaison rund 300 Tests von Mitarbeitern veranlasst.

Das «Badrutt's Palace» liess auf Anfrage verlauten, dass seit Mitte Dezember über 1500 Tests in Zusammenarbeit mit der Poly Clinic St.Moritz und dem Gesundheitsamt Graubünden durchgeführt worden seien. «Zudem verlangen wir als einziger uns bekannter Betrieb in St. Moritz von den Gästen bei Ankunft im Hotel und vor dem Check-in den Nachweis eines negativen Covid-Tests», schrieb das Hotel weiter. Alle bisher gemachten Tests würden nun auch auf die mutierte Variante des Virus untersucht.

Flächentest für die Bevölkerung
Das Gesundheitsamt zeigt sich besorgt: Die Virusmutation sei deutlich ansteckender als die Variante, die bisher weltweit vorherrscht. Deshalb werde den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den Gästen empfohlen dringend auf alle nicht notwendigen Kontakte mit anderen Personen zu verzichten und die geltenden Abstands- und Hygieneregeln konsequent einzuhalten.

Am Dienstag soll zudem in der Gemeinde St. Moritz ein Flächentest für die Bevölkerung, analog des Bündner Pilotprojekts Mitte Dezember, durchgeführt werden. Das Gesundheitsamt empfiehlt der Bevölkerung und den Gästen von St. Moritz dringend, an diesem Test teilzunehmen.

Dank der aktiven Teststrategie und den Erfahrungen aus den Pilottests sei es dem Gesundheitsamt möglich, rasch gezielte Massnahmen gegen die Ausbreitung des mutierten Coronavirus in St. Moritz umzusetzen, heisst es weiter.

Maskentragpflicht in St. Moritz
Die Schulen und Kindertagesstätten in St. Moritz bleiben bis auf Weiteres geschlossen. Auch die Skischulen in St. Moritz müssen den Betrieb vorerst einstellen. Vereinsaktivitäten und Sporttrainings mit Jugendlichen sollen bis auf Weiteres unterbleiben. Ausserdem gilt auf dem gesamten Gemeindegebiet von St. Moritz ab sofort eine Maskentragpflicht.

Laut Behörden steht das Gesundheitsamt in engem Austausch mit dem Gemeindeführungsstab St. Moritz und werde bei Bedarf weitere Massnahmen erlassen. (htr/sda/npa)