Der Stiftungsrat der Hotelfachschule Thun hat über eine neue Strategie der in den 1980er-Jahren gegründeten Institution entschieden. Für die Institution sei die sich wandelnden Erwartungen an die Führungspersonen in der Hotellerie gleichzeitig Aufforderung und Chance, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Philipp Näpflin, Präsident des Stiftungsrats der Hotelfachschule Thun, die neue Strategie: «Bildung ist eine Investition in Humankapital und der entscheidende Faktor für die Zukunftsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft». Er ist überzeugt, dass mit der neuen strategischen Ausrichtung die HF Thun einen bedeutsamen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Hotellerie leistet.

So will die Institution künftig ihr Angebot um zusätzliche Geschäftsfelder erweitern. Im Zentrum der neuen Ausrichtung steht die Entwicklung eines «Laborhotels» auf dem Schulgelände. Die Studierenden werden zukünftig unter der Leitung von Lehrpersonen und Fachkräften ihr «eigenes» Hotel mit 40 bis 50 Zimmern für Gäste aus den Segmenten Business, MICE (Meetings, Incentives, Conventions, Exhibitions) und Leisure führen, wie aus einer Mitteilung der Hotelfachschule Thun vom Donnerstag hervorgeht.

Damit sollen aktuelle Trends, neue Technologien und weitere Ideen aus Hotellerie und Gastronomie gemeinsam mit Branchenpartnern ausprobiert und umgesetzt werden. So können zum Beispiel Themen wie «Nachhaltigkeit», «Schlafen», «digitale Assistenten», «neue Servicequalität» oder «Communities» pionierhaft getestet werden, wie die HF Thun weiter schreibt. Somit erfolge die Vermittlung der Handlungskompetenzen nicht mehr am Praxismodell, sondern innerhalb eines realen Hotelbetriebs.

Weiter plant die Hotelfachschule Thun in einem separaten Gebäudekomplex künftig rund 40 sogenannte «Longstay»-Wohneinheiten anzubieten. Die Nachfrage nach solchen Übernachtungsmöglichkeiten steige, und gerade Geschäftsleute, die regelmässig unterwegs sind, würden vermehrt nach Alternativen zur klassischen Hotelübernachtung suchen, so die HF Thun.

Die neue Strategie soll in mehreren Etappen umgesetzt und per Ende 2021 abgeschlossen sein. (htr)


Die von der Stadt Thun, dem Kanton Bern und hotelleriesuisse getragene Hotelfachschule Thun ist für ihre innovativen Ansätze bekannt: Als erste Hotelfachschule der Schweiz bietet sie seit 2017 nebst dem dreijährigen Vollzeitstudium die Ausbildung zum dipl. Hôtelier-Restaurateur HF auch berufsbegleitend an. Den Studierenden wird damit eine zeitgemässe Weiterbildungsform ermöglicht, von der auch die Arbeitgeber profitieren.