Nach dem Spitzenwert im Vorjahr ist die Schweizer Hotellerie wieder auf die Talfahrt gegangen. Im Februar sanken die Übernachtungen um 2,7 Prozent auf 3,11 Millionen. Bereits im Januar war die Zahl der Logiernächte geschrumpft.

Insgesamt nahmen die Übernachtungen in den ersten beiden Monaten 2019 um 2,1 Prozent auf 5,94 Millionen ab, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag in einem Communiqué mitteilte. Allerdings war die Marke von 6 Millionen letztmals im Jahr 2010 übertroffen worden. Damit hat die Hotellerie den besten Jahresstart seit 9 Jahren erlebt.

Der Rückgang ist sowohl auf die inländischen als auch die ausländischen Gäste zurückzuführen. Bei den Schweizer Gästen nahmen die Übernachtungen in den ersten beiden Monaten um 2,3 Prozent auf 2,99 Millionen ab. Bei den ausländischen Touristen gab es einen Taucher um 1,9 Prozent auf 2,95 Millionen.

Touristen bleiben immer weniger lang
Dabei zeigt sich, dass die Touristen so zahlreich kommen wie noch nie. Mit 2,55 Millionen ist die Zahl der Ankünfte im Januar und Februar auf den zweithöchsten Stand der Geschichte gestiegen und nur hauchdünn (-0,2 Prozent) unter dem Allzeitrekord des Vorjahreszeitraums geblieben.

Aber die Leute bleiben weniger lange in den Hotels, wie eine Berechnung der Nachrichtenagentur AWP anhand der BFS-Zahlen zeigt. Die durchschnittliche Verweildauer ist mit 2,33 Nächten auf den tiefsten Stand seit Beginn der Statistik im Jahre 1992 gesunken.

Der Sinkflug der Verweildauer hält nun seit 16 Jahren an. Letztmals leicht gestiegen ist sie im Jahre 2002. Im Jahr 2005 fiel sie unter die Marke von 3 Nächten pro Gast. Zum Vergleich: Bei Beginn der Statistik in den 1990ern war ein Gast im Durchschnitt noch über 3,5 Nächte in einem Schweizer Hotel geblieben.

Chinesen bleiben nur kurz
Das Verhalten der Touristen habe sich verändert, stellen Branchenvertreter fest. «Es gibt auch einen Trend zu kurzfristigen Buchungen und Kurzaufenthalten», hatte hotelleriesuisse-Präsident Andreas Züllig vor zwei Monaten gesagt. Zudem kommen immer mehr Chinesen in die Schweiz. Diese machen allerdings hier im Lande nur kurz Halt im Rahmen ihrer Tour durch Europa.

Im Durchschnitt schläft ein chinesischer Tourist knapp 1,45 Nächte in einem Schweizer Hotelbett. Die Deutschen bleiben dagegen mit 2,6 Nächten über eine Nacht länger.

Im Gesamtjahr 2018 hatten die Schweizer Hotels einen neuen Rekord aufgestellt. Zum ersten Mal verzeichneten sie mit 38,8 Millionen über 38 Millionen Übernachtungen. Nicht einmal im Spitzenjahr 2008 hatte es so viele Logiernächte gegeben. (awp sda)