Die Lust auf nachhaltiges Reisen ist da Nachhaltigkeit ist «en vogue»: Roland Zegg, Initiator und Präsident von ibex fairstay, präsentierte gleich zu Beginn der Veranstaltung überzeugende Fakten auf der Nachfrageseite. Grund genug, Nachhaltigkeit in Hotelbetrieben, Hostels, Gasthöfen und Kliniken zu etablieren. So zeigen beispielsweise weltweite Umfragen von booking.com und urlauspiraten.de, dass heute bereits 87 Prozent der Reisenden für eine nachhaltige Unterkunft mehr bezahlen würden als für eine herkömmliche Unterkunft.

Für viele ist «nachhaltiges Reisen» gleichbedeutend mit einem authentischen Erlebnis. Damit wird glaubwürdig ausgezeichnete Nachhaltigkeit zu einem wichtigen Buchungsgrund.  66 Prozent der Deutschen würden einen Aufenthalt in einer nachhaltigen Unterkunft (= umweltfreundlich) vorziehen, wenn dies in der Beschreibung entsprechend kommuniziert wird.

Klimawandel, Ressourceneffizienz, Regionalität, gesunde Lebensmittel vom Biobauer und hotelspezifische Qualitätsstandards sind zu gewichtigen Faktoren im Wettbewerb um Gäste geworden. Diese sind heute in einem hohen Masse umweltsensibel und erwarten von ihren Gastgebern Verantwortungsbewusstsein. So gibt es zum Beispiel auch eine grosse Zustimmung der Reisenden zu lokal angebautem Obst und Gemüse, Recyling, Wasser sparen und vieles mehr. Zwei von drei Reisenden würden höhere Kosten für regionale Lebensmittel als Einschränkung in einer umweltfreundlichen Unterkunft akzeptieren.

Wertschätzende Führungskultur
Eine wichtige Dimension von gelebter Nachhaltigkeit ist die Qualität der Mitarbeiterführung und des Managements. Diane Gerth von Neumann Zanetti & Partner stellte die Fragen in den Raum: «Gibt es Leitbilder (die sich in schönen Sätzen erschöpfen) oder gibt es Vorbilder im Betrieb?» und «Wieso sollen sich Mitarbeiter bei uns bewerben?»

Führungspräsenz heisst, eine wertschätzende Kultur im Betrieb zu etablieren, einen kollektiven Führungsstil zu pflegen und Entscheidungen konsequent umzusetzen. Zu dieser Kultur gehört auch die permanente Innovation in kleinen und in grossen Dingen, begründetes Lob, regelmässiges Feedback und dass kleine und grosse Erfolge gefeiert werden.

Zitiert wurde ein erfolgreicher Bio-Hoteliers aus München: «Nachhaltigkeit muss aber vor allem anderen dem Hotelbesitzer und den Mitarbeitern Spass machen und sie richtiggehend begeistern. Denn etwas, was nur aus ökonomischem Kalkül heraus gemacht und als «Nachhaltigkeitsstrategie» benannt wird, wird nicht von Dauer sein.»

Reinigung ohne Reinigungsmittel
Hubert Peer von GASPH beeindruckte die Teilnehmer mit einer überzeugenden Präsentation und praktischer Vorführung eines neuen, innovativen Trockendampfreinigungssystems. Damit gelänge dem Hotelier der Spagat grösstmöglicher Reinheit und Wohlfühlumgebung für den Gast und möglichst gering Belastung der Umwelt.

Dieser Reiniger arbeitet mit 9 bar Druck bei 190 Grad und nur 5% Feuchtigkeit im Dampf und ist daher weit effizienter und leistungsfähiger als bisherige Systeme. Für die Reinigung eines Hotelzimmers (ca. 40 m2) benötigt das Gerät nur noch 1 (!) Liter Wasser statt wie bisher bis zu 40 Liter, die durchschnittliche Reinigungszeit beträgt noch 11 Minuten statt 20 Minuten bei konventioneller Reinigung.

Die Reinigung mit Micro-Heissdampf ist zudem 100% keimfreie und durchdringt Ritzen, Fugen, Ecken, Spalten. „ThermoStar“ ist ein industrielles Gerät mit hoher Leistungsdichte, geeignet für Hotels, Spitäler, Kliniken etc. Es führt zu massiven Kosteneinsparungen, weniger Personalaufwand, hinterlässt praktisch keine Umweltverschmutzung mehr durch chemische Reinigungsmittel und reinigt im wahrsten Sinne des Wortes „porentief rein“.

Initiative «Cause We Care»
Die Stiftung Myclimate bietet mit (Be-) Cause We Care ein Instrument für die Einbindung der Kunden in Nachhaltigkeitsprojekte, die vor Ort im Betrieb realisiert werden, an. Mit einer freiwilligen Einzahlung der Gäste in einen Nachhaltigkeitsfonds des Hotels, der zu einem gleich grossen Teil auch vom Betrieb finanziert wird, werden betriebliche Massnahmen, welche die Klimabelastung reduzieren, realisiert.

Mit dieser Initiative verstärkt der Betrieb auch die Kundenbindung. Cornelia Rutishauser von Myclimate dazu: «Solche Projekte können zum Beispiel ein energieeffizienteres Lichtkonzept, verbesserte Isolation, Ersatz der Ölheizung oder die Zertifizierung einer nachhaltigen Betriebsführung mit ibex fairstay sein. Auch Produkteentwicklungen, Workshops und Sensibilisierungsaktionen zählen dazu.»

Die Teilnehmer aus den verschiedensten Beherbergungsbetrieben und branchenverwandten Bereichen waren begeistert. Für ihren eigenen Anspruch an ein gutes Qualitäts- und Nachhaltigkeitsmanagement konnte sie mit neuen Anregungen profitieren, mit gleichgesinnten Hoteliers erfolgte ein interessanter Erfahrungsaustausch. (htr)