Laut Angaben der Credit Suisse handelt es sich bei der neuen Pächterin um die Davoser Weriwald AG. Die Gesellschaft bezweckt gemäss eigenen Angaben direkt oder indirekt das Führen, Beraten oder Finanzieren von Hotel- und Gastronomiebetrieben.

Die Credit Suisse, zu deren Immobilienfonds das Davoser Luxushotel gehört, teilte mit, die neue Pächterin stelle die nahtlose Weiterführung des Hotels Intercontinental sicher. Allen Mitarbeitenden, die in ungekündigten Arbeitsverhältnissen stünden, würden Arbeitsverträge mit der neuen Pächterin angeboten.

Bilanz deponiert
Noch kurz vor Mittag hatte Martin Buchli, Verwaltungsratspräsident der Stilli Park AG, der alten Pächterin, die Bilanz beim Bezirksgericht in Chur deponiert. Die Stilli Park verfügt über ein Aktienkapital von 2 Millionen Franken, das bei einem Konkurs verwertet wird.

Auf rund 3 Millionen Franken sollen sich die Schulden insgesamt belaufen. Am meisten Geld schuldet die Gesellschaft der Hotelgruppe Intercontinental, mit der die Stilli Park einen Management-Vertrag abgeschlossen hat. Intercontinental betreibt die Luxusherberge und tritt als Gastgeber auf.

Besitzerin der imposanten Baute, die wegen der eigentümlichen Farbe und Form «Goldenes Ei» genannt wird, ist die Credit Suisse Real Estate Fund Hospitality, ein Immobilienfonds der Grossbank. Der Immobilienfonds darf aus rechtlichen Gründen kein Hotel betreiben.

Schuld hat niemand
Schuld am Konkurs habe niemand, sagte Stilli-Verwaltungsratspräsident Buchli am Montag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Der Grund für die Pleite liege am «Misserfolg des Objekts».

Konkret gab es Schwierigkeiten vor der Hotel-Eröffnung, die auf Anfang November letzten Jahres geplant war, aber erst am 19. Dezember erfolgte. Ein grosser Wasserschaden wurde bekannt, tatsächlich gab es zudem mehrere kleinere, die nicht an die Öffentlichkeit drangen.

Buchli zeigte sich überzeugt, dass sich ein Hotel der Luxusklasse in Davos rentabel betreiben lasse. Es brauche dafür einfach eine gewisse Anlaufzeit.

250 Millionen investiert
Der Immobilienfonds der CS investierte insgesamt 250 Mio. Franken in die Überbauung, zu der 38 Zweitwohnungen gehören. Die Investitionen alleine in das Luxushotel beliefen sich auf 155 Mio. Franken.

Lucas Meier, Manager des CS-Immobilienfonds, hatte nach der Eröffnung gegenüber Medien vom Hotel geschwärmt. Das Intercontinental in Davos sei eines der grössten Hotelprojekte im Alpenraum.

Tatsächlich beeindrucken die Dimensionen: 216 Zimmer und Suiten mit Balkonen stehen zur Verfügung. Der Spa erstreckt sich auf über 1200 Quadratmeter, die Fläche für ein Dutzend Konferenzräume misst 1500 Quadratmeter. Drei Restaurants, Bars und ein Sportgeschäft sind ebenfalls Teil des Hotels. Für das Wohl der Gäste sorgen über 200 Beschäftige, darunter 45 Köche. (sda/npa)