Der Umsatz der Gruppe stieg im ersten Quartal um ein Drittel auf 141,9 Millionen Franken, wie Orascom DH am Dienstagabend mitteilte. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda), bei dem Währungseinflüsse, Sondereffekte und Wertberichtigungen ausgeklammert sind, verbesserte sich gegenüber der von der Coronapandemie beeinträchtigen Vorjahresperiode um 27,6 Prozent auf 37,5 Millionen Franken.

Unter dem Strich gelang der Sprung zurück in die Gewinnzone. Der den Aktionären zurechenbare Reingewinn betrug in den Monaten Januar bis März 10,0 Millionen Franken nach einem Fehlbetrag von 2,6 Millionen Franken vor Jahresfrist.

Hotelgeschäft zieht an
Stark verbessert zeigte sich im ersten Quartal das Hotelgeschäft. So waren etwa in der Top-Destination El Gouna in Ägypten wieder zu rund 61 Prozent ausgelastet, nachdem die Belegung im coronageplagten Vorjahr auf 26 Prozent zusammengeschmolzen war. Die Hotels hätten von der gestiegenen Reiselust der Deutschen und Schweizer sowie der höheren lokalen Nachfrage profitiert, hiess es.

Insgesamt kletterte der Umsatz des Hotelgeschäfts auf 29,8 Millionen Franken von 10,6 Millionen vor einem Jahr. Das Segment konnte wieder in die Gewinnzone vorstossen. Im ersten Quartal 2022 gab es einen bereinigten Betriebsgewinn von 5,2 Millionen Franken, verglichen mit einem operativen Verlust von
2,4 Millionen Franken im ersten Quartal 2021. Man habe ein gutes Ergebnis erzielt trotz des Gegenwinds durch die Omikron-Variante in den ersten zwei Monaten des ersten Quartals 2022 und des Krieges in der Ukraine, der den Bereich Hospitality beeinträchtigte.

Ebenfalls zugelegt hat die Nachfrage nach Immobilien. So stieg der Umsatz in dem Bereich, der sich während der Pandemie als starke Säule erwiesen hatte, um 12,8 Prozent auf 94,1 Millionen Franken.

«Der Anstieg der Immobilieneinnahmen wurde durch das beschleunigte Bautempo in allen Projekten, insbesondere in Ägypten, angetrieben», schrieb Orascom DH. Der bereinigte Ebitda blieb mit 37,5 Millionen Franken stabil. Die Immobilienverkäufe fielen indes auf 133,0 Millionen Franken nach 145,8 Millionen vor einem Jahr.

Das Segment Destination Management habe seine verbesserte operative Leistung fortgesetzt und das Jahr mit einem soliden Ergebnis begonnen, teilte die Gruppe mit: Der Umsatz stieg im ersten Quartal 2022 um 44 Prozent auf 18 Millionen Franken. Der bereinigte Ebitda verbesserte sich auf 2,9 Millionen von 0,6 Millionen Franken im Vorjahr.

Weiter keine Finanzziele
Aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten verzichtet die Gruppe weiterhin auf eine Prognose für das laufende Gesamtjahr. Die Situation sei nach wie vor instabil und der Ausblick mit mannigfaltiger Unsicherheit behaftet. Die Energie- und Rohstoffpreise seien in die Höhe geschossen und verstärkten den Inflationsdruck, der durch die Unterbrechungen der Lieferkette und die Erholung von der Coronapandemie entstanden sei.

«Trotz der aktuellen Unsicherheiten gibt es weder Anzeichen für eine signifikante Unterbrechung des Geschäfts der Gruppe noch Anzeichen für wesentliche Auswirkung auf die künftige operative Leistung der Gruppe», erklärte Orascom.

Im Hotelgeschäft sei zu erwarten, dass die Nachfrage aus den traditionellen deutschsprachigen Quellmärkten für Ferien in El Gouna steigen werde, hiess es. Darüber hinaus will Orascom auch einheimische Touristen locken. Die Ägypter würden mehr als 46 Prozent der Belegung der Hotels ausmachen.

Bei den Liegenschaften werde man den Bau von Immobilien beschleunigen, um vertragliche Termine einzuhalten oder vorzeitig zu liefern und so die Einnahmen des Segments zu erhöhen sowie mögliche inflationäre Auswirkungen auf die Kosten abzumildern, hiess es. Wegen der Rohstoffpreissteigerungen werde Orascom die durchschnittlichen Verkaufspreise in allen Destinationen weiter anheben. (sda/stü)