Die Tessiner Regierung beantragt eine Gesetzesänderung, die ein direktes Inkasso über die Vermittlungsplattform Airbnb vorsieht.

2018 wurden allein über den Vermittlungsdienst 175'000 Übernachtungen im Tessin gebucht, wie das Finanz- und Wirtschaftsdepartement am Mittwoch schrieb. Anpassungen des Tourismusgesetzes sollen es ermöglichen, die Tourismusabgaben systematisch zu erheben, Unterkünfte zu kontrollieren und Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.

Wer Touristen private Zimmer, Wohnungen oder Häuser vermietet, soll sich registrieren und erhält eine Identifikationsnummer. Wird die Unterkunft über eine Plattform reserviert, zahlt der Vermittler die Abgaben direkt. Die Plattformen und die kantonale Tourismus-Agentur werden dazu Verträge abschliessen müssen.

Das Tessin wäre der sechste Kanton, der mit Airbnb einen solchen Vertrag abschliesst. Ähnliche Vereinbarungen haben zuvor Zürich, die beiden Basel, Schaffhausen und Zug getroffen. In Zürich, Zug und den beiden Basel zog Airbnb 2018 gut 640'000 Franken an Abgaben ein. In Schaffhausen gilt der Vertrag erst seit Anfang 2019.

Das Tessin ist nach Angaben seiner Regierung der bisher einzige Kanton, der den Unterkünften eine Identifikationsnummer vergeben will. In Städten im Ausland habe sich dieser Weg bewährt. (sda)