Was wünschen Sie sich für den Schweizer Tourismus?

Natürlich konstant steigende Logiernächte und glückliche Gäste. Ich wünsche mir aber vor allem, dass wir das Problem des Overtourism in den Griff bekommen und unser wichtigstes Gut, die Natur schützen.

Was zeichnet eine gute Touristikerin aus?

Man sollte offen und mutig sein und immer den Gast im Fokus haben. Für mich zeichnet sich eine gute Touristikerin durch Innovation und Willensstärke aus.

Welchen Tipp geben Sie jungen, aufstrebenden Tourismusfachleuten? 

Seid wissbegierig und praxisorientiert. Der Tourismus braucht Touristiker, die eine gute Tourismusfachschule abgeschlossen haben und im Markt gelernt, gearbeitet und bestanden haben.

Zur Person
Die Hotellerie- und Tourismusexpertin absolvierte zuerst eine Lehre als Hotelfachassistentin, gefolgt von einer Kochlehre. Anschliessend besuchte Anja Beivi die Hotelfachschule in Lausanne und schloss etwas später an der IST in Zürich erfolgreich das Tourismus-Studium ab.

Wie begeistern Sie Mitarbeitende?

Durch meine eigene unbrechbare Motivation und Begeisterung. Ich bin ein Teamplayer und bin der festen Überzeugung, dass grandiose Resultate und Erfolge nur gemeinsam erzielt werden können. Jeder Mitarbeiter hat Ideen, es gilt diese auch abzuholen und zu integrieren.

Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?

Jeder Tag ist eine Wundertüte, spannend und manchmal auch sehr herausfordernd. Mich faszinieren Menschen, und das ist ja Tourismus.

Was mögen Sie an Ihrer Branche nicht?

Unsere Branche ist oft sehr verpolitisiert. Ich finde aber, dass die Politik im Tourismus nichts zu suchen hat. Wir müssen neutral sein und bleiben.

Wie sorgen Sie für eine Work-Life-Balance?

Ich nehme mir jeden Morgen 1,5 Stunden Zeit für mich. Kaffee, dann Sport und der Tag kann beginnen.

Welche Tourismusregion inspiriert Sie?

Ich bin kein Stadtmensch, mich inspirieren die Land- und Bergregionen. Unsere Natur hat so viel zu bieten. Ich denke, wir sind uns manchmal nicht mehr bewusst, wie viel das ist.   

Was machen Sie als erstes, wenn Sie als Gast ein Hotelzimmer betreten?

90 Prozent der Gäste gehen zuerst zum Fenster. Ich gehe ins Badezimmer. Es ist die Visitenkarte eines jeden Hotels.

 Mit welcher berühmten Person würden Sie gerne Nachtessen?

Mit Tenzin Gyatso, dem Dalai Lama.

Was darf auf keinen Fall fehlen, wenn Sie auf Reisen gehen?

Da bin ich ganz pragmatisch. Eine Zahnbürste.

Was würden Sie unternehmen, wenn Sie ein Jahr lang frei hätten?

Ich habe das ganz grosse Glück, dass ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Während einem Jahr würde ich ein paar Projekte umsetzen können, die schon lange darauf warten, angepackt zu werden. Faulenzen gehört nicht zu meinen Leidenschaften.

Welches Buch/Lektüre liegt bei Ihnen auf dem Nachttisch?

Eckhart Tolles «Eine neue Erde». Ein tolles Weihnachtsgeschenk einer sehr guten Freundin.

Für was würden Sie sich entscheiden: Punk-Musik in einem 5-Sterne-Hotel oder Walzer in einer Jugendherberge?

Walzer in einer Jugendherberge. Ganz einfach, weil ich Punk-Musik nicht ertragen kann.

Was würden Sie bevorzugen: Ein orgiastisches Bankett wie bei Asterix oder gesunde Karotten, wie sie Bugs Bunny knabbert?

Als gelernter Koch, koche und esse ich für mein Leben gerne. Deshalb lieber das orgiastische Bankett, vielleicht mit ein paar wunderbaren Karotten dazu.

Welche besondere Fähigkeit würden Sie gerne beherrschen?

Ich würde sehr gerne malen können. Ich finde es faszinierend, wenn Menschen mit Farben umgehen können, wenn Sie mit ihrer Kunst Gefühle wecken und sich auf diese Weise ausdrücken können.

Welches Lied steht zurzeit ganz oben auf Ihrer Playlist?

Keines, ich bin eine Radiohörerin und nehme mir keine Zeit, um Playlists zu erstellen.  

Was wollten Sie als Kind einmal werden?

Ich wollte schon immer Koch werden und sah mich immer im Tourismus. 

Welchen Jugendstreich vergessen Sie nie?

Sagen wir es einmal ganz diplomatisch. Ich verstehe heute sehr gut, dass meine Lehrer Mühe mit mir hatten. Ich war kein einfaches Kind und habe ständig etwas angestellt.

In wessen Schuhe möchten Sie einen Tag lang schlüpfen?

In die Schuhe von Hanna E. Rychener Kistler, Direktorin / CEO Gesamtleitung der Internationalen Schule für Touristik. Ich kenne keine Frau mit mehr Power als sie. (og)