Welchen Tipp geben Sie jungen, aufstrebenden Hoteliers/Hotelièren?

Nutzt euren gesunden Menschenverstand und trefft Entscheidungen, denn der Entscheid von heute ist und bleibt richtig.

Was zeichnet einen sehr guten Hotelier aus?

Die Fähigkeit, sich auf Menschen, Stimmungen und Situationen einzulassen und Bedürfnisse, Wünsche und Probleme zu erkennen, erfüllen und lösen.

Was wünschen Sie sich für den Schweizer Tourismus?

Dass die Qualität der Leistung im Vordergrund steht und nicht der Preis. Wir müssen begeistern durch unsere Dienstleistungen und nicht über den Preis austauschbar sein.

Seit 1. Januar führt der schweizerisch-belgische Doppelbürger Jago Leyssens mit seiner Frau Andrea Künzli das Hotel ABC. Der 44-Jährige tritt damit im Churer Traditionsbetrieb die Nachfolge seiner Schwiegereltern Kurt und Helen Künzli-Guldimann an. Der eidg. dipl. Hotelier/Restaurateur HF/SHL leitete zuvor fünf Jahre lang die Bener-Park Betriebs AG und war davor sieben Jahre lang Direktor im Sunstar Hotel Flims.

Was mögen Sie an Ihrer Branche nicht?

Das über alle und alles gejammert wird, anstatt die unzähligen Vorteile unseres einzigartigen Berufes zu sehen.

Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?

Die Abwechslung. Wir wissen nie, was der Tag bringt. Haben wir heute Zeit, die Vision zu finalisieren, oder beschäftigt uns die defekte Warmwasserversorgung?

Wie sieht für Sie ein attraktiver Arbeitsplatz aus?

Wir arbeiten mit Menschen, und der Arbeitsplatz ist daher für mich per se attraktiv. Wir können durch unsere persönlich erbrachten Leistungen unsere Gäste begeistern und glücklich machen. Das Resultat ist direkt sicht- und spürbar. Das haben wir vielen anderen Berufen voraus.

Welche besondere Fähigkeit würden Sie gerne beherrschen?

Keine Höhenangst mehr zu haben. Für einen rationalen Menschen wie mich ist dies eine irrationale Limitierung, die mir unverständlicherweise immer wieder im Weg steht.

Wie begeistern Sie Mitarbeitende für und in Ihrem Betrieb?

Die Passion und Begeisterung täglich vorleben sowie die Vorzüge immer wieder hervorheben.

Welches Hotel inspiriert Sie, und weshalb?

Echte gelebte Gastfreundschaft inspiriert mich. Meist sind dies Momente in einem Hotel oder Restaurant.

Wie sorgen Sie für eine Work-Life-Balance?

Ich schaffe mir bewusst Freiräume für die Familie.

Was darf auf keinen Fall fehlen, wenn Sie auf Reisen gehen?

Meine Frau und unsere beiden Kinder.

Wofür würden Sie sich entscheiden: Punk-Musik in einem 5-Sterne-Hotel oder Walzer in einer Jugendherberge?

Unplugged-Rock-Musik im 4- oder 5-Sterne-Hotel, gepaart mit herzlicher Gastfreundschaft. Dies schafft für mich unvergessliche Momente.

Was würden Sie unternehmen, wenn Sie ein Jahr lang frei hätten?

Eine Weltreise mit der Familie.

Was trifft eher zu: ein orgiastisches Bankett wie bei Asterix oder gesunde Karotten, wie Bugs Bunny sie knabbert?

Das orgiastische Bankett. Oder anders ausgedrückt: der klassische 13-Gänger mit der perfekten Weinbegleitung.

Mit welcher berühmten Person würden Sie gerne zu Abend essen?

Barack Obama.

Welches Lied können Sie im Dauerloop hören?

«Summer of 69» von Bryan Adams ist ein Lied, welches mich seit drei Jahrzehnten begleitet und immer begeistern kann.

In wessen Schuhe möchten Sie einen Tag lang schlüpfen?

In die eines Kampfjetpiloten. Einmal die geballte Kraft eines Düsenjets erleben und die Welt auf den Kopf drehen. (npa)