Kurt Baumgartner, was wünschen Sie sich für den Schweizer Tourismus?

Dass der alpine Tourismus einen nachhaltigen und qualitativ hoch-
wertigen Aufschwung erlebt.

Was zeichnet einen sehr guten Hotelier aus?

Wenn er sich so organisieren kann, dass er möglichst viel an der Front respektive beim Gast sein kann.

Wie begeistern Sie Mitarbeitende für und in Ihrem Betrieb?

Durch einen zeitgemässen, spannenden Arbeitsplatz und mit einer vorbildlichen, menschlichen Mitarbeiterführung.

Welches Hotel inspiriert Sie – und weshalb?

Inspirieren tun mich gegenwärtig die vielen neuen Konzepte in Städten, und ich frage mich dann, was ich auf die Berghotellerie übertragen könnte. Die Städte eilen der alpinen Hotellerie einfach voraus.

Im kommenden Juni vor 20 Jahren kauften Kurt und Julia Baumgartner das Hotel Belvédère in Scuol aus einer Konkursmasse. Das 4-Sterne-Superior-Haus bildet zusammen mit dem Badehotel Belvair 
in Scuol, dem Engadiner Boutique-Hotel Guardaval 
und dem thailändischen Spezialitätenrestaurant 
Nam Thai die familiengeführte und persönliche Hotelgruppe Belvédère Hotels Scuol.

Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?

Der breite Aufgabenbereich und der tägliche Kontakt mit interessanten Gästen und Mitarbeitenden.

Was mögen Sie an Ihrer Branche nicht?

Der gegenwärtige Fachkräftemangel ist schon belastend. Dazu undifferenzierte Bewertungseinträge mit 25 Rechtschreibefehlern.

Wie sorgen Sie für eine Work-Life-Balance?

Indem ich Sport treibe und, noch schöner, mit den eigenen Kindern.

Mit welcher berühmten Person würden Sie gerne Nachtessen?

Mit Jürgen Klopp oder Arno del Curto, ihre Begeisterungsfähigkeit finde ich schon super.

Was darf auf keinen Fall fehlen, wenn Sie auf Reisen gehen?

Mein Rasierzeug und mein Tablet, ich lese sehr gerne Zeitungen.

Für was würden Sie sich entscheiden: Punk-Musik in einem 5-Sterne-Hotel oder Walzer in einer Jugendherberge?

Eher für die erste Variante, wobei Punk dann schon an meine Grenzen geht, wäre nicht auch Heavy Metal möglich?

Welches Lied steht zurzeit ganz oben auf Ihrer Playlist?

Gemäss meinen vier Kindern höre ich sowieso nur Nachrichten. Coming Home for Christmas von Chris Rea kommt mir so spontan zur Jahreszeit in den Sinn, was mir passen würde.

Was würden Sie bevorzugen: 
Ein orgiastisches Bankett wie bei Asterix oder gesunde Karotten, wie sie Bugs Bunny knabbert?

Ich denke, ein Essen wie die 
Römer. Man darf doch mal 
über die Stränge hauen, wir 
machen dies doch sowieso viel 
zu wenig.

Welche besondere Fähigkeit würden Sie gerne beherrschen?

Ich würde sehr gerne die italienische und französische Sprache beherrschen.

Was wollten Sie als Kind einmal werden?

Zirkusdirektor oder Architekt, und ich denke immer wieder, ich bin nicht weit daneben, ist doch die Hotellerie auch eine Bühne, und bauen tue ich auch fortlaufend und gerne.

In wessen Schuhe möchten Sie einen Tag lang schlüpfen?

In die Schuhe eines syrischen Flüchtlingskindes, damit man wieder mehr Respekt bekommt vor dem, was man hat. (npa)