Mit grosser Mehrheit wurde Felix Frei als neuer VR-Präsident gewählt. Die Generalversammlung der Lenzerheide Bergbahnen AG (LBB AG) fand aufgrund der aktuellen COVID-19 Situation ohne physische Teilnahme der Aktionärinnen und Aktionäre im geschlossenen Rahmen statt.

Anstelle der grossen Dreifach-Turnhalle in Lenzerheide eröffnete Christoph Suenderhauf seine letzte Generalversammlung für die Lenzerheide Bergbahnen AG (LBB AG) im grossen Plenarsaal im Valbella Resort. Anwesend waren 25 Personen, anstelle der rund 400 Aktionärinnen und Aktionäre. Und statt rund drei Stunden, dauerte die Versammlung nur eine knappe Stunde.

Es gab keine langen Reden und grossen Präsentationen, sondern die schlichte Abarbeitung der Traktanden einer ordentlichen Generalversammlung. Neben dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung waren einzig die Vorstände der Gemeinde und Bürgergemeinde Vaz/Obervaz als Hauptaktionäre anwesend. «Damit konnten wir unserem langjährigen VR-Präsidenten zumindest in einem etwas feierlichen Rahmen die Ehre erweisen und ihn verabschieden», so Peter Engler, CEO der LBB AG. 

Neuer Präsident und ein beinahe unveränderter Verwaltungsrat
Im Zentrum der diesjährigen Generalversammlung der LBB AG standen die Wahlen des Verwaltungsrates. Dank der gemeinsamen Nomination der drei Hauptaktionäre Gemeinde Vaz/Obervaz (34.75%), Priora Suisse AG (25.76%) und Bürgergemeinde Vaz/Obervaz (12.76%) war die Wahl von Felix Frei als VR-Präsident bereits im Vorfeld klar.

Der unabhängige Stimmrechtsvertreter musste nur wenige Gegenstimmen, respektive Enthaltungen vermelden. Dies stimmt den neuen Mann an der strategischen Spitze der Lenzerheide Bergbahnen AG positiv: «Es bereitet mir grosse Freude, dass ich die Entwicklung der LBB AG künftig als VR-Präsident mitprägen und meine Erfahrungen einbringen darf». 

Neben der Wahl des neuen Präsidenten standen auch die Wahlen der freien VR-Mitglieder auf der Traktandenliste. Mit einem vergleichbaren Stimmenverhältnis wurden die Bisherigen Aron Moser, Alois Bearth, Marcus Lenz, Ernst Senteler, Thomas Vogt und Christoph Brasser (Vertreter Alpgenossenschaft Churwalden) wiedergewählt.

Nebst diesen Wiederwahlen gibt es eine personelle Veränderung bei den Delegierten. Anstelle von Hans Orsatti nominiert die Bürgergemeinde Vaz/Obervaz neu Claudio Baltermi als Vertreter in den Verwaltungsrat. Dieser wird komplettiert durch die weiteren bisherigen Delegierten Sascha Ginesta (Gemeinde Vaz/Obervaz), Rolf Schumacher (Gemeinde Churwalden) und Stephan Beez (Bürgergemeinde Arosa). 

Christoph Suenderhauf ist zufrieden und stolz über das Erreichte
Die letzten Jahren bei den Lenzerheide Bergbahnen waren von grossen Investitionen und Neubauprojekten geprägt. Angefangen mit dem Bau der Gondelbahn Rothorn 1 inklusive Verwaltungsgebäude (2010), gefolgt vom Neubau des Bergrestaurants Scharmoin sowie den beiden Sesselbahnen Motta und Urdenfürggli (2013), der Eröffnung der Skigebietsverbindung Arosa Lenzerheide (Januar 2014), dem Bau der Sesselbahn Obertor als Ost-West-Verbindung – eine «historische Pendenz» wie es Christoph Suenderhauf nennt – sowie dem Bau des Portals Churwalden inklusive Panoramabahn Heidbüel (2015), verantwortete Christoph Suenderhauf den wohl grössten Investitionsplan in der Geschichte der Lenzerheide Bergbahnen. 

Als letzte grosse Investition unter Christoph Suenderhauf wurde der Neubau der Mottahütte, welche aufgrund der Baukosten von rund 8.5 Millionen Franken umstritten war, umgesetzt. «Entstanden ist ein einzigartiges Bauwerk, das zusammen mit seiner Gastronomie weit über das Schneesportgebiet hinausstrahlt und heute über einen Wiedererkennungswert verfügt, den es braucht, um sich von vergleichbaren Skigebieten zu unterscheiden», ist Christoph Suenderhauf überzeugt.

Zusammen mit dem Ausbau der Beschneiungsanlagen investierte die LBB AG im Zeitraum von 2010 bis 2017 rund CHF 140 Mio. in das Schneesportgebiet Arosa Lenzerheide. «Eine gigantische Summe, die im Hinblick auf die Zukunft aber mehr als gerechtfertigt ist», betont Christoph Suenderhauf. 

Felix Frei setzt auf Weiterentwicklung und Qualität
«Nach den Jahren der Grossinvestitionen und Neueröffnungen ist nun eine Phase der Konsolidierung und des Schuldenabbaus angesagt», sagt Felix Frei im Hinblick auf die nächsten Jahre. Für den neuen VR-Präsidenten  aber kein Grund, sich zurückzulehnen: «Wir dürfen nie aufhören besser zu werden – jeden einzelnen Tag. Gerade in der aktuellen Situation ist der Fokus auf permanente Weiterentwicklung und Qualität enorm wichtig», so Felix Frei.

«Damit wir auch zukünftig strategische Chancen und Entwicklungen packen können, müssen wir uns jetzt fit machen. Die Nachhaltigkeit und der Kundennutzen liegen mir dabei besonders am Herzen.» Und als ehemaliger Tourismusdirektor der Ferienregion Lenzerheide (2005 bis 2007) hat Felix Frei auch ein Auge auf das Wohlergehen der gesamten Destination: «Nur gemeinsam können wir uns weiter entwickeln.» (htr)