Der Kanton bewilligte die Schutzkonzepte der beiden Grossveranstalter, die diese mit dem Gesundheits- und Sozialdepartement erarbeitet hatten. Gerade das KKL habe seit über einem halben Jahr kaum eine Möglichkeit gehabt, Veranstaltungen durchzuführen, sagte Gesundheitsdirektor Guido Graf (CVP) am Mittwoch vor den Medien.

Darin liege auch der Unterschied zu Clubs und Bars, für die weiterhin eine Beschränkung bis 100 Personen gelte. Zudem sei in einem Konzertsaal die Publikumszirkulation besser kontrollierbar und es gebe personalisierte Sitzplätze.

Graf wies allerdings darauf hin, dass in Clubs mit Maskenpflicht oder mit Sektoren auch bis zu 1000 Gäste erlaubt wären. Das KKL Luzern kann den Konzertsaal wieder mit 1900 Personen belegen. Es gilt ab Eintritt ins Gebäude eine Maskenpflicht.

Der Saal wird früher geöffnet, damit sich die Personen besser verteilen. Es gibt keine Pausen und auch keinen Barbetrieb im Konzerttrakt. Zwecks Contact Tracing sind die Tickets personalisiert und auf den Sitzplatz ausgestellt.

Nur Abo-Besitzer im Stadion
Sitzen heisst es vorerst auch für die FCL-Fans: Stehplätze werden aufgehoben und nur jeder zweite Sitzplatz belegt. Im Stadion und in der Vorzone gilt eine Maskenpflicht, ein Lenksystem regelt den Zugang zum Stadion und zu den Spielen kommen kann vorerst nur, wer ein Abonnement hat.

«Wir haben die Bewilligung erhalten, sind aber noch nicht im Ziel», sagte Philipp Studhalter, Verwaltungsratspräsident des FC Luzern. Mit dem Schritt wolle man die Wahrscheinlichkeit des wirtschaftlichen Überlebens des Clubs erhöhen.

Regierungsrat Graf sagte, gemäss der Bundesregelung könnte die Anzahl der Gäste im Stadion erhöht werden bis auf eine Zweidrittel-Auslastung. Die Herausforderung sei aber nicht die Situation im Stadion, sondern jene vor und nach den Spielen. «Was wir gar nicht gebrauchen können, sind Ausschreitungen nach den Matchs.»

Der SC Kriens in der Challenge League, der auf dem Kleinfeld vor bis zu 3200 Zuschauern spielen könnte, verzichtet dagegen auf Anlässe mit über 1000 Personen. Grund ist, dass Stehplätze nicht vorgesehen sind und der Club auf eine temporäre Umrüstung verzichtet.

Schutzkonzept für Tagwache nötig
Graf äusserte sich auch zur Fasnacht 2021. Die Gesamtregierung begrüsse die jüngste Absage der vier Grossanlässe in der Stadt Luzern, darunter der beiden Umzüge. Er wies darauf hin, dass Veranstalter von allfälligen Tagwachen ein Schutzkonzept vorlegen müssten.

Die Zahl der Coronafälle im Kanton Luzern stieg am Mittwoch auf 458. Vor einer Woche waren es noch 407 gewesen. Die Massnahmen zum heutigen Zeitpunkt zu lockern, sei keine Option, sagte Vinzenz Graf, Chef des kantonalen Führungsstabs. Er verwies einerseits auf die steigenden Fallzahlen und anderseits auf die Tatsache, dass sich die Menschen mit den tieferen Temperaturen wieder vermehrt drinnen aufhalten. (sda)