Weil die Teuerung im Juli auf hohen 3,4 Prozent verharrt ist, verlangt der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) Massnahmen zugunsten der Kaufkraft der Angestellten. Ohne Teuerungsausgleich drohten den Haushalten Reallohneinbussen von mehreren tausend Franken.

Neben den «dringend nötigen Lohnerhöhungen» müssten die vom Gewerkschaftsbund geforderten Massnahmen in der Herbstsession des Parlaments umgesetzt werden, wie der SGB am Mittwoch mitteilte. Diese Massnahmen umfassen die Erhöhung der Prämienverbilligung und den raschen Teuerungsausgleich bei den AHV-Renten.

Die unteren und mittleren Löhne seien bereits in den vergangenen Jahren zu wenig erhöht worden. Neben dem Reallohnverlust drohe im Herbst ein Prämienschock bei den Krankenkassen von zehn Prozent, begründet der SGB seine Forderungen.

So machen sich Betriebe bei Fachkräften beliebt
Gleichzeitig stellte die Hotel & Gastro Union (HGU) am Mittwoch ihr neues Manifest vor, in welchem sie festhält, was in Zeiten des Fachkräftemangels erfolgreiche Betriebe ausmacht. Die Branchenorganisation für Mitarbeitende im Gastgewerbe und der Bäckerei-Konditor-Confiseur-Branche forderte mehr «Betriebe mit Profil».

Betriebe mit Profil machten bereits im Stelleninserat deutlich, wofür sie stünden, teilte die HGU mit. «Zum Beispiel für ein offenes, positives und vertrauensbildendes Menschenbild im Führungsteam.» Und Betriebe mit Profil böten ihren Mitarbeitenden Mitsprache und Mitwirkung bei der Angebotsgestaltung und ermöglichen ihnen eine Beteiligung am Betriebsgewinn.

Die HGU identifizierte vier Faktoren, mit denen ein Betrieb beim Personal punkten kann:

- Betriebe zeichnen sich durch eine gute Mitarbeiterführung und geregelte Arbeitsbedingungen aus. Sie bieten ihren Mitarbeitenden faire Löhne und berufliche Aufstiegsmöglichkeiten. Sie fördern die Mitsprache der Mitarbeitenden im Betrieb und sichern ihnen die Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit.

- Betriebe verfügen über ein professionelles HR-Management. Sie unterstützen die berufliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden sowohl in zeitlicher als auch in finanzieller Hinsicht.

- Betriebe ermöglichen Quereinsteigern und langjährigen Mitarbeitenden ohne anerkannten Berufsabschluss eine Nachholbildung.

- Betriebe bilden Lernende aus und beschäftigen Ausbildner, die sowohl in handwerklicher als auch in berufspädagogischer Hinsicht über die nötigen Kenntnisse verfügen. Zudem schätzen Betriebe mit Profil ihre Lernenden und setzen alles daran, dass sie nach der Ausbildung in der Branche bleiben. (sda/htr/stü)