Der Arbeitgeberverband, der Gewerbeverband und der Wirtschaftsdachverband economiesuisse wollen gemeinsam gegen die Zuwanderungs-Initiativen der SVP und der Organisation ECOPOP antreten, wie sie am Freitag mitteilten. Beide Initiativen setzen nach Einschätzung der Verbände den bilateralen Weg aufs Spiel ohne brauchbare Alternativen aufzuzeigen.

Die positiven Seiten des freien Personenverkehrs fallen nach Ansicht der Wirtschaftsvertreter weit mehr ins Gewicht als weniger angenehme Begleiterscheinungen wie überfüllte Züge, Engpässe auf dem Wohnungsmarkt oder die Zersiedelung.

Für das erste Paket der Bilateralen Abkommen mit der EU – darin enthalten ist der freien Personenverkehr – ziehen die Verbände eine positive Bilanz: Die Schweiz sei aus der Stagnation der neunziger Jahre befreit worden; das Bruttoinlandprodukt sei nach 2002 stärker gewachsen als in den zehn Jahren davor.

Dasselbe gelte für den Durchschnittslohn, die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Schweiz. Die flankierenden Massnahmen verhinderten Lohn- und Sozialdumping.

hotelleriesuisse bekämpft SVP-Initiative
Der Unternehmerverband der Schweizer Hotellerie, hotelleriesuisse, lehnt die von der SVP eingereichte Volksinitiative «Gegen Masseneinwanderung» ebenfalls ab, wie es auf Anfrage der htr heisst.

Bei Annahme der Initiative müsste das Personenfreizügigkeitsabkommen gekündigt werden, was für das Gastgewerbe mit rund 40 Prozent ausländischen Arbeitskräften folgenschwere Konsequenzen hätte, hält der Verband fest. Für die Branche sei die Personenfreizügigkeit mit der EU ein wesentlicher Erfolgsfaktor, da das Gastgewerbe auf gut qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen ist. (npa/sda)