Die Korporationen Luzern, Horw und die Stadt Kriens stellten dafür 210 Hektaren ihres Waldes zur Verfügung, wie die Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern am Montag mitteilte. Das Auerhuhn ist das grösser Raufusshuhn in der Schweiz und gilt als stark gefährdet. Dichte Wälder und Freizeitaktivitäten führen zum Verlust ihres Lebensraumes.

Es braucht nadelholzreiche, lichte, strukturreiche und störungsarme Wälder mit einer reichen Bodenvegetation aus Heidelbeeren. Im Pilatusgebiet befänden sich optimale Lebensräume für das Auerhuhn, heisst es weiter. So werden die Fichten- und Moorwälder in das Waldreservat überführt. Im Wald liegen mehrere Hochmoore sowie Flachmoore von nationaler Bedeutung.

Gezielte Eingriffe
Im Gegensatz zu einem Naturwaldreservat, wo der Wald der natürlichen Entwicklung überlassen wird, sind in einem Sonderwaldreservat gezielte Eingriffe möglich, um die Schutzziele zu erreichen. Beispielsweise könne der Waldbestand zur Förderung des Auerhuhns aufgelichtet und dadurch die Heidelbeere als Nahrungsquelle gefördert werden, heisst es weiter.

Der aktuelle Bestand des Auerhuhns beurteilen die zuständigen Stellen zwar als stabil. Langfristig wäre ihr Lebensraum am Pilatus ohne gezielten Massnahmen nicht gesichert.

Rege genutztes Erhohlungsgebiet
Das Reservat liegt in einem während des ganzen Jahres stark frequentierten Erholungsgebiets. Für die Besucherinnen und Besucher entstünden aber keine Einschränkungen, auch die Suche nach Pilzen oder die Jagd könnten wie bis anhin weiterführt werden, heisst es. Mit Infotafeln wird auf die Bedürfnisse des Auerhuhns hingewiesen, um zu vermeiden, dass die sensiblen Tiere möglichst wenig gestört werden.

Die Realisierung von Waldreservaten ist Teil der Waldpolitik 2020 des Bundes. Diese hat zum Ziel, zehn Prozent des Schweizer Waldes als Reservate bis 2030 auszuscheiden. Von den 40'000 Hektaren Luzerner Wald sind bis heute knapp sechs Prozent als Waldreservate gesichert. Mit der Realisierung des Sonderwaldreservates am Pilatus kommen knapp 210 Hektaren hinzu. Weitere Waldreservate seien in Planung, heisst es in der Medienmitteilung. Bund und Kanton tragen die Kosten für die Entschädigung des Waldreservates und für notwendige Aufwertungsmassnahmen. (sda)