Während gut einem Jahr suchten die Bellwald Sportbahnen AG frisches Aktienkapital, um die Finanzierung des wegweisenden 6-er-Sesselbahn-Projekts zwischen Gassen-Richenen sicherzustellen. Das Mindestziel war auf 2,85 Millionen Franken angesetzt. Erreicht wurden 3,4 Millionen Franken. Im Rahmen einer ausserordentlichen Generalversammlung haben die Aktionäre der Bellwald Sportbahnen AG der ordentlichen Aktienkapitalerhöhung am vergangenen Samstag zugestimmt.

Der grosse Zuspruch seitens Gemeinde, Einheimischen, Gewerbe und den Ferien- und Zweitwohnungsbesitzern war überwältigend. Über 620 Neuzeichnungen kamen zustande, dies trotz einem ausserordentlichen und speziellen Jahr, geprägt von vielen Unsicherheiten. Die Verantwortlichen sind begeistert: «Alle Beteiligten haben die Dringlichkeit des Ersatzes unserer Zubringerbahn ins Skigebiet von Bellwald erkannt und trotz wirtschaftlich schwierigen Zeiten tatkräftig unterstützt».

Mit der genehmigten Aktienkapitalerhöhung wurde eine wesentliche Hürde zur Gesamtfinanzierung des Bahnprojektes in Höhe von über 10,5 Millionen Franken genommen. Denn ohne diese wäre die Fremdkapitalfinanzierung durch die Bank (CHF 2,17 Mio.) sowie die weiteren Finanzierungsunterstützungen durch NRP Gelder (CHF 3,53 Mio.) und den Geldern aus dem neuem Bergbahnen Gesetz (CHF 1,9 Mio.) hinfällig geworden, heisst es in einer Mitteilung der Bellwald Sportbahnen AG. Mitte Februar 2021 wurden die NRP- und Bergbahngesetz-Anträge eingereicht und der Zuschlag an die Bank zur Fremdfinanzierung beschlossen.

Trotz sehr erfolgreicher Aktienkapitalerhöhung bestünde auch keine Gefahr einer Überfinanzierung, da das aktuelle Bahnprojekt noch Ausbaupotential habe. So seien beispielsweise der Endausbau und sämtliche Annexbauten bislang noch nicht veranschlagt. Beides soll in einem künftigen Schritt realisiert werden, schreibt das Walliser Bergbahnunternehmen.

Nächster wichtiger Meilenstein wird nun der Abschluss des Plangenehmigungsverfahrens sein. Die Mehrheit der Gutachten dazu sind erstellt und die Ausführungspläne weit vorangeschritten. Der Projektleiter Claudio Andenmatten von Plan A+ ist zuversichtlich die Plangenehmigung per Ende April in Zusammenarbeit mit dem Seilbahnhersteller Garaventa und der Ritz Architektur AG einzureichen.

Die Verantwortlichen zeigen sich optimistisch den ambitionierten Fahrplan, der die Eröffnung der neuen 6-er Sesselbahn Gassen-Richenen im Dezember 2022 vorsieht, weiterhin einhalten zu können.

Geht alles seinen geplanten Weg, so steht die 2-er Sesselbahn vor ihrem letzten Winterbetrieb, denn bereits in rund einem Jahr sollen die Abrissarbeiten beginnen. (htr/npa)