Am Ostermontag sei in Wildhaus eine sehr anspruchsvolle und in jeder Hinsicht spezielle Wintersaison zu Ende gegangen, schreibt die Bergbahnen Wildhaus AG in einer Mitteilung. Auf einen sehr harzigen Start, der durch die coronabedingte behördliche Schliessung über die Festtage geprägt war, hätten schneereiche Monate mit vielen Schönwetterphasen gefolgt.

In der Endabrechnung resultiert beim Transportertrag mit 130'000 Ersteintritten ein Plus gegenüber dem Vorjahr. Im Fünfjahresvergleich liegt dieses Ergebnis im guten Durchschnitt.

Schlecht sehe es hingegen bei der mehrheitlich geschlossenen Gastronomie aus: In diesem Geschäftsbereich, der unter normalen Umständen bis zu 40 Prozent des Gesamtumsatzes der Unternehmung generiert, gingen über zwei Drittel des Umsatzes gegenüber einem durchschnittlichen Winter verloren.

Ausserordentlicher Aufwand wegen Schutzkonzept
Vom ersten bis zum letzten Saisontag dominierte die Pandemie das betriebliche Geschehen am Berg. Aufwändige Schutzkonzepte und der Einsatz der Wildhauser Corona‐Engel führten zu einem erheblichen ausserordentlichen Aufwand.

Bei der Gastronomie fehlen rund 1,5 Millionen Franken an Umsatz und der Wegfall der Schneesportlager, Schulskitage und Gruppenanlässe schmerze im Besonderen, schreibt die Bergbahn. Mit wenigen Ausnahmen fanden auch keine Skirennen statt und sämtliche geplante Veranstaltungen wurden abgesagt.

Viele Gäste im Februar
Andererseits hätten die Gäste dank den getroffenen und konsequent umgesetzten Schutzmassnahmen schnell Vertrauen gefasst, dass ein Schneesporttag sicher und geordnet ablaufen kann. So hätten speziell im Ferienmonat Februar sehr viele Schweizerinnen und Schweizer den Weg ins Toggenburg gefunden.

Mit dem Offenhalten der Wintersportgebiete seien der einheimischen Bevölkerung in Covid‐Zeiten seltene Glücksmomente in den Bergen ermöglicht worden. Diese hätten nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass die anderen markanten Einschränkungen besser ertragen und damit auch akzeptiert wurden.

Dass in diesem Coronawinter auch neue Gäste begrüsst wurden, denen der Schneesport bisher eher fremd war, stütze diese Annahme. Mit den erfolgreich weiterentwickelten Kooperationen, namentlich dem Tarifverbund «Meilenweiss» und «Top of Kids», hatten die Wildhauser Abokunden zu jeder Zeit, also auch während der zwangsweisen Schliessung im Dezember 2020, Zugang in ein geöffnetes Partner‐Skigebiet.

Angebots‐ und Qualitätsoffensive mit Wildhaus 2.0
Im Sommer 2020 wurden über 11 Millionen Franken in die Modernisierung des Skigebiets investiert. Realisiert wurde die neue Familienbahn, die ein abwechslungsreiches Übungs‐ und Anfängergelände zwischen dem Oberdorf und der Freienalp erschliesst und ein neuer Tellerlift, der auf der alten Linienführung den Skilift Oberdorf ersetzt.

Optimiert wurden diverse Pistenabschnitte und es erfolgte ein weiterer Ausbau der Beschneiungsanlage. Auch die neue Schlittelpiste, die vom Oberdorf nach Wildhaus führt, habe regen Zuspruch gefunden. Als wahrer Publikumsmagnet habe sich die neue 6er‐Sesselbahn auf die Freienalp erwiesen. Bereits im ersten Betriebsjahr transportierte die neue Familienbahn gegen 400'000 Gäste.

Qualitätssprung durch neue Investitionen
Die Neukonfiguration des Skigebiets, welche auch den Abbruch von nicht weniger als vier alten Skiliften beinhaltete, habe zu einem markanten Qualitätssprung geführt, schreibt das Bahnunternehmen. Die bessere Gästeverteilung und der Wegfall der Wartezeiten im Oberdorf seien weitere positive Effekte dieser Grossinvestition.

Die Begeisterung der Gäste sei an jedem einzelnen Betriebstag spürbar gewesen und sich in den zahlreichen positiven Rückmeldungen und Bewertungen niedergeschlagen. Es hätten viele neue Gäste im Segment der Familien gewonnen werden können. Ebenso schätze aber auch das sportliche Wildhauser Stammpublikum die Vorzüge der neuen Angebote.

Für die Zukunft gerüstet
Die abgelaufene Wintersaison habe aufgezeigt, dass die konsequente Fokussierung auf die Zielgruppen der Familien, Anfänger und Wiedereinsteiger ein hohes Marktpotential aufweise. Die getätigten Investitionen bilden dabei die Grundlage für eine positive Unternehmensentwicklung. Die breite Abstützung des Bergbahnunternehmens in der Bevölkerung sei ein weiterer wichtiger Pfeiler dazu.

Mit der erfolgreichen Projektumsetzung von «Wildhaus 2.0» ist die zusätzlich genehmigte Kapitalerhöhung auf gutem Kurs. Um das Etappenziel von 500'000 Franken zu erreichen, fehlen nur noch 100'000 Franken. Die Aktien der Bergbahnen Wildhaus AG werden zum Nominalpreis von 200 Franken pro Aktie angeboten. (htr og)