Für den skandinavischen Anbieter SAS schnürten Dänemark und Schweden sowie private Investoren ein Rettungspaket. Norwegian zog sämtliche Bestellungen bei Boeing zurück und leitet rechtliche Schritte gegen den US-Hersteller des Unglücks-Jets 737 Max ein. Insgesamt geht es um 97 Maschinen mit dem Listenpreis von 10,6 Milliarden Dollar.

Allerdings sind bei Grossaufträgen deutliche Rabatte üblich. Die Airline erklärte, wegen der im März 2019 im Zuge zweier Abstürze verhängten Flugverbote für Boeings 737 Max erhebliche Verluste erlitten zu haben. Gespräche hätten nicht zu einer Einigung mit vernünftiger Kompensation geführt. Norwegian will die entstandenen Schäden und Vorauszahlungen nun einklagen. Boeing äusserte sich bislang nicht zu der Ankündigung.

Staatsrettung für SAS
Die skandinavische Fluggesellschaft SAS muss in der Corona-Krise ebenfalls vom Staat gerettet werden. Im Gegenzug zur Finanzspritze von rund 12 Milliarden schwedischen Kronen (1,2 Milliarden Franken) muss das Unternehmen in den nächsten Jahren allerdings seine Betriebskosten deutlich senken und 5000 Arbeitsplätze abbauen, wie es am Dienstag in Stockholm mitteilte.

Ein Grossteil des Geldes kommt von den beiden grössten Anteilseignern, den Regierungen von Schweden und Dänemark. Auch der drittgrösste Aktionär, die Knut and Alice Wallenberg Foundation, unterstützt die Rettung.

Ähnlich wie bei der Lufthansa müssen auch die Anteilseigner der börsennotierten SAS dem Vorhaben noch auf einer Generalversammlung zustimmen. Auch die EU-Kommission muss den Plan noch genehmigen.

So soll SAS über die gezielte Ausgabe von Aktien an die drei Grossaktionäre, eine für alle Aktionäre zugängliche Kapitalerhöhung und Nachranganleihen, die wie Eigenkapital behandelt werden, 12 Milliarden Kronen an frischem Kapital bekommen. Durch die Wandlung von bereits ausgegebenen Anleihen in Aktien soll das Eigenkapital insgesamt um 14,25 Milliarden schwedische Kronen wachsen. (awp sda dpa)