Die fünfte Ausgabe des TCS-Reisebarometers steht ganz im Zeichen der Pandemie und des veränderten Reiseverhaltens der Schweizer Bevölkerung. Die Studie nahm unter anderem den Einfluss von Stornierungen, Reisebeschränkungen und Quarantänen, die Sehnsucht nach Auslandsreisen und die Impfbereitschaft unter die Lupe. Der TCS beauftragte das Forschungsinstitut gfs.bern mit der Durchführung der Befragung zum Thema Reisen in der Schweiz. Zwischen dem 8. Februar und dem 6. März 2021 haben rund 1'800 Personen mitgemacht.

Obwohl viele Schweizerinnen und Schweizer auf Reisen ins Ausland verzichten mussten oder nur eingeschränkt verreisen konnten, ist die Sehnsucht nach Auslandsreisen bei der Gesamtbevölkerung mit 47 Prozent erstaunlich tief.

Bei den TCS-Mitgliedern sieht es anders aus: Zwei Drittel (66 Prozent) der Mitglieder geben an, sich danach zu sehnen, über die Schweizer Landesgrenzen hinaus reisen zu können – das sind knapp 20 Prozentpunkte mehr als bei der Bevölkerung. 

Die Reiselust in der Bevölkerung wird besonders durch die erschwerten Bedingungen und unterschiedlichen Bestimmungen in den Reisedestinationen gehemmt. So fühlt sich zwar die grosse Mehrheit (79 Prozent) gut über die Reiserisiken informiert, jedoch ist die Verständlichkeit der Reiseempfehlungen mit 56 Prozent relativ tief. Als Konsequenz bei unklaren Empfehlungen verzichten 70 Prozent der Befragten auf die geplante Reise.

5. TCS-Reisebarometer
Die Ergebnisse des fünften TCS-Reisebarometers basieren auf zwei Befragungen: Einerseits wurde eine repräsentative Auswahl von 1'011 Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz ab 18 Jahren per Telefon befragt. 20 Prozent dieser Bevölkerungsbefragung wurden entsprechend des Dualframe-Ansatzes auf Handynummern realisiert. Andererseits wurden zusätzlich zu den Einwohnerinnen und Einwohner auch Mitglieder des TCS befragt. Von den insgesamt 1,5 Millionen Mitgliedern des TCS wurde eine zufällige Stichprobe von 10'000 Personen gezogen und zum Mitmachen an einer Online-Umfrage eingeladen. Insgesamt haben sich 1'832 TCS-Mitglieder am Reisebarometer 2021 beteiligt. Der Stichprobenfehler beträgt ±3.2 Prozent bei der Bevölkerungsbefragung und ± 2.3 Prozent bei der Befragung der TCS-Mitglieder.

Verändertes Risikobewusstsein durch Corona
 Die Pandemie-Situation steigert das Risikobewusstsein in der Bevölkerung. Davon profitieren Online-Plattformen, welche Reiseinformationen und Sicherheitsanweisungen anbieten sowie Reiseversicherungen mit Annullationskosten-Vergütung und medizinischer Rückführung.

Sicherheitsmassnahmen gegen Corona werden bei der Reiseplanung fast gleich hoch gewichtet wie die allgemeine Sicherheit und Versorgung vor Ort. Ebenso wichtig sind die Reiseinformation. Hingegen rücken Klimafolgen und Terrorgefahren in den Hintergrund.

Hohe Impfbereitschaft
 Auf die Frage nach der Impfbereitschaft gibt eine Mehrheit von 64 Prozent an, sich sicher oder wahrscheinlich impfen zu lassen. Ebenfalls eine Mehrheit (62 Prozent) ist zudem bereit, sich einzig fürs Reisen oder einen Auslandaufenthalt zu impfen.

Bei den Mitgliedern des TCS ist die allgemeine Impfbereitschaft mit 67 Prozent leicht, und diejenige aufgrund von Reisevorschriften sogar deutlich höher (72 Prozent).

Reisen im Auto werden bevorzugt
Trotz der Krise liessen sich einige das Reisen nicht nehmen – auch wenn die Distanzen eher kurz blieben und hauptsächlich entweder gar nicht über die Schweizer Landesgrenzen hinaus oder lediglich in ein Nachbarland führten.

Die relativ kurzen Wege sowie das Bedürfnis nach Sicherheit sind schliesslich Gründe, weshalb jeder vierte Reisende das Transportmittel gewechselt hat. Dabei gewinnt das Auto stark an Bedeutung und verdrängt das Flugzeug und den ÖV deutlich: 43 Prozent geben an, mit dem Auto anstatt mit dem Zug gereist zu sein. Über die Hälfte der Personen, die aufgrund Sicherheitsbedenken das Reisetransportmittel gewechselt haben (51 Prozent), sind mit dem privaten Auto statt mit dem Flugzeug verreist. (htr/npa)

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