(Medienmitteilung) Anlässlich der Innotour-Veranstaltungsreihe «walk the talk» vom Staatssekretariat für Wirtschaft, Seco kamen 110 Touristikerinnen und Touristiker in Champéry VS zusammen. Der Anlass wurde in Kombination mit dem «Journées Digitourism» des Kanton Wallis durchgeführt. 

Das Thema Nachhaltigkeit mittels Digitalisierung stand im Fokus. Einmal mehr wurde festgehlaten, dass eine der grössten Herausforderungen der Nachhaltigkeit  in der Mobilität (An- und Rückreise) liegt. Zudem erlaube der «tiefmargige» Tourismus keine teuren Versuchsballons. Man kam zum Schluss, dass nachhaltige Bestrebungen daher im Verbund bewältigt werden sollen. Die Tourismusbranche nutze bereits heute zahlreiche digitale Lösungen, aber der gesamtheitliche Ansatz rund um die Customer Journey fehle noch.

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Vier Innotour-Projekte

Am «walk the talk» wurde das Thema «Nachhaltigkeit und Digitalisierung» anhand von den folgenden vier Innotour-Projekten diskutiert: 

Bergbahnen: Einsatz von GPS-Systemen und Monitoring-Software 
Das Projekt «Sustainable Mountains» der Summit Foundation aus Vevey unterstützt Bergbahnen darin, nachhaltiger zu werden. Das Skigebiet Les Portes du Soleil ist Pilotpartner. Diverse Massnahmen in den Bereichen Mobilität, Biodiversität, Energie sowie Abfallmanagement sind mit klaren Nachhaltigkeitszielen versehen. Technologien helfen vor allem dabei, den Energieverbrauch und CO₂-Ausstoss zu reduzieren. GPS-Systeme berechnen in den Pistenfahrzeugen die Schneehöhe und optimieren somit die Produktion der optimalen Schneemenge. Dabei wird der Kraftstoffverbrauch um drei bis fünf Prozent gesenkt.  Die Integration von Monitoring-Software bei den Transportanlagen trägt dazu bei, die Transportgeschwindigkeit zu regulieren. Allein die Reduktion der Fahrtgeschwindigkeit von fünf auf vier Metern pro Sekunde vermindert den Energieverbrauch um 20 Prozent. 

Klimaneutrale Destinationen: das digitale Monitoring der Mobilität
Das Innotour-Projekt der Fachhochschule Graubünden, myclimate sowie den Pilotdestinationen Davos, Arosa und Valposchiavo umfasst die Berechnung des Klimafussabdrucks von der An- bis zur Rückreise. Bei der Eruierung der Mobilitäts- und Bewegungsdaten, bei der CO₂-Bilanzierung oder der Erfassung von automatisierten Energiedaten wird die Digitalisierung eingesetzt. Diese Daten erlauben konkrete Ziele zu setzen, das Monitoring sowie die Messung von Verbesserungen.

Swiss Tours Surprises: touristische Angebote komplett digitalisieren 
Morgane Pfefferlé, Gründerin von Travelise, hat in verschiedenen Regionen, wie Freiburg, Wallis oder Genf, sogenannte Überraschungsreisen entwickelt. Kleinere Privatgruppen wie auch Firmen entdecken eine Region mit all ihren kulturellen, kulinarischen, aber auch sportlichen Facetten. Dabei kennt man das Tagesprogramm nicht im Voraus. Eine App begleitet und informiert die Reisende oder den Reisenden kurz vor Beginn der Reise über das anstehende Erlebnis. Dieses Angebot funktioniert komplett papierlos, bindet immer wieder neue wie auch saisonale Angebote ein und kann auch kleinere Nischenerlebnisse innerhalb der Destination miteinbeziehen. 

«Responsible Hotels of Switzerland»: die Vielfalt an digitalen Lösungen
Die 40 führenden Hotelbetriebe in Bezug auf Nachhaltigkeit der «Responsible Hotels of Switzerland» sind in ihren Bestrebungen schon weit fortgeschritten. Sie alle sind durch ibex fairtstay zertifiziert und verfolgen konsequent den Weg der Nachhaltigkeit. Themen, wie die Reduktion von Food Waste, Plastik, des CO₂-Ausstosses oder Energiebedarfs, gehören zur Tagesordnung. In diversen Bereichen helfen auch Technologien, wie Apps oder Monitoring-Instrumente, Fortschritte zu erzielen. So kooperieren einige Hotels mit unterschiedlichen Anbietern von technologischen Plattformen, wie beispielsweise Kitro, Simon & Josef oder Beekeeper.