Die derzeit in der Schweiz geltenden Regeln und Massnahmen reichen bei weitem nicht aus, um eine Überforderung des Gesundheitssystems zu verhindern, wie es in dem am Freitag veröffentlichten Brief heisst. Das Ausmass und die Auswirkungen des Ausbruchs in der Schweiz würden entscheidend davon abhängen, wie die politischen Entscheidungsträger in den kommenden Tagen reagieren.

Eine anhaltende Übertragung des neuartigen Coronavirus von Mensch zu Mensch in der Schweiz erscheine heute unvermeidlich. Die zu erwartenden übermässig schweren Belastungen des Gesundheitswesens und dessen Mitarbeitenden würden zu höheren Mortalitätsraten führen, sowohl bei den Patientinnen und Patienten, als auch bei den Mitarbeitenden selbst, warnen die Experten.

«Wenn wir es schaffen, weitere Tage und Wochen zu gewinnen, um die schwer Erkrankten über eine längere Zeitspanne hinweg zu behandeln, trägt dies wesentlich dazu bei, einer Vielzahl Bürgerinnen und Bürgern in der Schweiz das Leben zu retten», schreiben die Fachleute. Jeder Tag zähle. Der Bundesrat solle schnell und mutig entscheiden und damit unzählige Menschenleben zu retten.

Den Brief haben Expertinnen und Experten aus den Bereichen Biologie, Epidemiologie, Ethik, Forschung, Medizinische Versorgung, Genetik, Infektiologie, Life Science, Public Health, Sozial und Präventivmedizin, Spitäler, Statistik und Virologie aus der ganzen Schweiz unterzeichnet. (sda)