Das alle 20 Jahre stattfindende Winzerfest in Vevey nahm bei der letztjährigen Ausgabe insgesamt rund 94 Millionen Franken ein, während sich die Gesamtausgaben auf fast 106 Millionen Franken beliefen. Das Defizit von 11,8 Millionen Franken wird aus den Reserven der Confrérie des vignerons gestopft.

Letztes Jahr waren die Organisatoren noch von einem Defizit von fast 15 Millionen Franken ausgegangen. Die Winzerbruderschaft unterstreicht in einer Mitteilung vom Dienstag, dass die Verpflichtungen mit allen Gläubigern der Fête de Vignerons eingehalten und deren Rechnungen bezahlt werden können.

Die Einnahmen aus dem Ticketverkauf entsprachen nicht den Erwartungen. Sie machten nur 71 Prozent anstatt der budgetierten 85 Prozent der Gesamteinnahmen aus. Bei den Nachtvorstellungen belief sich die Auslastung auf 94 Prozent, tagsüber waren die Spektakel weniger gut besucht. Hier lag die Auslastung bei 71 Prozent.

Dass das Defizit nicht ganz so hoch ausfiel wie befürchtet, ist auch dem Kanton Waadt zu verdanken. Dieser hat beschlossen, den Organisatoren Kosten in der Höhe von 1,9 Millionen Franken zu erlassen. Dabei geht es insbesondere um die Löhne der Polizisten oder Feuerwehrleute, die während der Veranstaltung im Einsatz waren.

Impuls von 327 Millionen
Die weiteren Kosten für die Sicherheit beliefen sich auf etwas mehr als zwei Millionen Franken. Dieser Betrag wurde von den Organisatoren übernommen. Das noch vorhandene Vermögen nach Abzug des negativen Resultates von 2019 erlaube die Finanzierung der Betriebsausgaben für die nächsten Jahre, hiess es weiter.[RELATED]

Er könne nicht zufrieden sein mit der defizitären Rechnung, sagte der Vorsitzende der Confrérie des vignerons, François Margot, auf entsprechende Fragen des Westschweizer Radios und Fernsehens RTS. Anderseits sei er heute angesichts der befürchteten Situation einer Quasi-Überschuldung halbwegs erleichtert. Er sei zuversichtlich, dass in 20 oder 30 Jahren ein neues Winzerfest stattfinden könne.

Die Organisatoren schätzen aufgrund einer Studie von PricewaterhouseCoopers, dass die Wirtschaft indirekt mit 327 Millionen Franken von der Fête de Vignerons profitiert hat. Das sei dreimal mehr, als der Anlass gekostet habe. (sda)