Die Buchungen für die kommenden Sommerferien im Ausland steigen deutlich an. Bei Hotelplan Suisse hätten seit Anfang Juni knapp 50 Prozent mehr Kundinnen und Kunden Ferien im Mittelmeerraum gebucht als zum gleichen Zeitraum 2019, teilte die Migros-Tochter am Freitag in einem Communiqué mit.

«Das hängt sicher auch mit der letzten Aktualisierung der Risikoländerliste des BAG zusammen», erklärte Hotelplan-Sprecherin Bianca Gähweiler auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Viele beliebte Länder seien jetzt von dieser Liste weg. Das wecke bei vielen die Hoffnung, wieder «relativ sorglos» ins Ausland verreisen zu können.

Die aktuell beliebtesten Destinationen seien die griechischen Inseln, Zypern sowie Spanien mit Mallorca und den kanarischen Inseln, schrieb Hotelplan. Vergangene Woche wurde zudem die Türkei von der Quarantäneliste der Risikoländer gestrichen  – seither würden auch die Buchungen in diese Region stark steigen. «Wir werden förmlich überrannt», sagte Gähweiler.

Die Wasserstandsmeldung zu den im Juni erfolgten Buchungen kann natürlich noch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Hotelplan noch nicht an frühere Zeiten anknüpfen kann. Denn vor Corona hatten viele Kunden zu diesem Zeitpunkt ihre Sommerferien am Meer längst gebucht.

«Wir sind insgesamt noch nicht auf dem Niveau von 2019», räumte Gähweiler denn auch ein. Aktuell seien für die Monate Juni bis August rund 60 Prozent weniger Buchungen eingegangen als zur Zeit vor der Corona-Krise.

Trübes Geschäftsjahr 2019/20
2019/20 war ein desaströses Geschäftsjahr für die Hotelplan Group. Der verrechnete Umsatz sackte um 42 Prozent auf rund 809 Millionen Franken ab. Den positiven Einfluss der Übernahme des Online-Reiseanbieters Vtours ausgerechnet, ergab sich gar ein Umsatzschwund von rund 58 Prozent. Hotelplan sprach vom «trübsten Geschäftsergebnis aller Zeiten.»

Die Auswirkungen der Coronapandemie hatten auch Folgen für die Belegschaft. Vor gut einem Jahr kündigte Hotelplan an, in der Schweiz rund 170 von knapp 1'200 Stellen abzubauen. Gruppenweit sollten bis zu 425 der gesamthaft 2'277 Jobs gestrichen werden. (awp/sda/npa/bbe)