Das Land Tirol hatte der Staatsanwaltschaft eine Anfrage des ZDF mit dem entsprechenden Verdacht weitergeleitet. «Es ist unbekannt, um welchen Betrieb es sich dabei handeln soll und ob tatsächlich Meldepflichten verletzt wurden», teilte die Staatsanwaltschaft mit. Daher werde nun ermittelt.

Das Land Tirol und die Tourismusbranche vor Ort waren in den vergangenen Tagen scharf kritisiert worden, weil der Skitourismus mit seinen Après-Ski-Partys die internationale Ausbreitung des Coronavirus verstärkt haben könnte. Vor allem Ischgl geriet diesbezüglich ins Visier. Dort war der Barkeeper einer beliebten Après-Ski-Bar am 7. März positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden.

Skibetrieb zu lange nicht gestoppt
Dem Land Tirol wird vorgeworfen, den Skibetrieb nicht schnell genug gestoppt zu haben. Als am 13. März über Ischgl und weitere Orte eine Quarantäne verhängt wurde, kam es zudem zu chaotischen Zuständen bei der fluchtartigen Abreise zahlreicher internationaler Gäste. Auch dafür hagelte es Kritik. Erst am 15. März fand die Skisaison dann ihr vorzeitiges Ende. [RELATED]

Die Tiroler Landesregierung aus ÖVP und Grünen kündigte nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA am Dienstag an, dass sie den weiteren Parteien im Landtag die Einrichtung einer unabhängigen Expertenkommission vorschlagen werde. So sollten die im Raum stehenden Fragen und Vorwürfe transparent aufgearbeitet werden, sagte demnach der Tiroler ÖVP-Fraktionschef Jakob Wolf.

In den vergangenen Tagen hatte Landeschef Günther Platter betont, dass seine Regierung und die Behörden «das Menschenmögliche getan» hätten, um die Bevölkerung zu schützen. Er räumte aber ein, dass alle Beteiligten in einer solchen Krise auch stets dazu lernen würden.

In der Schweiz mussten am 14. März sämtliche Wintersportorte ihren Skibetrieb einstellen. (sda/dpa)