Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte teilte am Donnerstagabend die verschärften Massnahmen mit und unterschrieb dazu ein Dekret, das bereits heute Freitag in Kraft getreten ist.

Zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Januar müssen Italiener, die als Touristen im Ausland waren und zurückkehren, und auch ausländische Touristen, die nach Italien einreisen, demnach in eine 14-tägige Quarantäne.

Die landesweit geltende Ausgangssperre bleibt Conte zufolge zwischen 22 Uhr abends und 5 Uhr morgens weiter bestehen. In der Silvesternacht werde die Sperre von 22 Uhr am 31. Dezember bis 7 Uhr am Neujahrstag verlängert. Ebenfalls erhalten bleibt die Aufteilung der Regionen in dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern in die drei Corona-Risikozonen rot, orange und gelb.

Ausserdem müssen sich italienische Schüler der höheren Jahrgangsstufen weiter in Geduld üben. Dem Dekret zufolge sollen sie erst wieder ab dem 7. Januar zum Präsenzunterricht kommen – und in einer ersten Phase soll dies auch nur für drei Viertel der Schüler gelten. Bislang verfolgen sie den Unterricht digital zu Hause.

In der Nacht zum Donnerstag hatte die Regierung bereits eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit über Weihnachten und Neujahr beschlossen. Reisen zwischen einzelnen italienischen Regionen seien vom 21. Dezember bis 6. Januar verboten. Am 25. und 26. Dezember sowie am Neujahrstag sollten die Menschen in ihren Städten und Gemeinden bleiben. Ausnahmen gelten stets für Arbeit, Notfälle oder um an den eigenen Wohnsitz zurückzukehren.

In den Regionen Italiens regt sich bereits Unmut über die Massnahmen der Regierung in Rom. Die Corona-Regeln stehen in den Augen einiger Regionalpräsidenten nicht im Verhältnis zur dortigen Situation. Es sei nicht zu verstehen, warum sich die Regierung bei solch niedrigen Ausbreitungszahlen des Virus dazu entschliesse, alles über Weihnachten abzuriegeln, twitterte Liguriens Präsident Giovanni Toti.

Zuletzt waren die Zahlen der Neuinfektionen in Italien tendenziell rückläufig. Experten hatten bescheinigt, dass die bisher getroffenen Massnahmen erste Wirkung zur Eindämmung der Corona-Fallzahlen gezeigt hätten. Am Donnerstag meldeten die Gesundheitsbehörden allerdings mit 993 Menschen, die binnen eines Tages mit dem Coronavirus gestorben waren, einen neuen Höchstwert seit Beginn der Pandemie im Februar. Im selben Zeitraum wurden rund 23 000 Neuinfektionen verzeichnet. Damit zählten die Behörden bislang rund 58 000 Tote mit Sars-CoV-2 und etwa 1,665 Millionen Corona-Fälle. (sda/dpa)