So weist der Zürcher Flughafen im Vergleich der 20 grössten Airports in der Schweiz, Österreich und Deutschland die zweitschlechtesten Pünktlichkeitswerte auf. Weit vorne unter den Zeitsündern rangiert auch der Flughafen Genf (Platz 5).

Durchgeführt wurde die Studie vom Fluggastrechte-Portal Airhelp. Das Unternehmen analysierte die Pünktlichkeitswerte der Flughäfen im ersten Halbjahr 2019, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.

27 Prozent der Flüge ab Zürich starten mit Verspätung
In Zürich seien von rund 59'700 Flügen deren 16'330 verspätet gestartet oder gar ausgefallen. Das entspricht einem Anteil von 27,4 Prozent. In Genf waren insgesamt 24 Prozent aller Flüge verspätet.

Der unpünktlichste Airport des Vergleichs war aber der Flughafen in Frankfurt am Main. Mit einem Anteil von 30 Prozent ausserplanmässiger Flüge war knapp jeder dritte Flug unpünktlich, wie es hiess.

Am anderen Ende der Tabelle befand sich der Flughafen Dortmund. Im untersuchten Zeitraum erfolgten dort nur 10 Prozent aller Flüge nicht nach Plan. Ab dem Flughafen Leipzig flog es sich mit 14,5 Prozent verspäteter Flüge auch recht pünktlich.

Flughafen gelobt Besserung
Der grösste Schweizer Flughafen hat sich selbst zum Ziel gesetzt, dass 80 Prozent der in Zürich abfliegenden Maschinen pünktlich starten sollen, sprich mit einer Verzögerung von maximal 15 Minuten. Die Verspätungen seien aber «leider immer noch zahlreicher als die Zielvorstellung», erklärte Kommunikationschefin Sonja Zöchling auf Anfrage.

Allerdings bestünden im europäischen Luftraum nach wie vor Engpässe aufgrund des Personalmangels bei den europäischen Flugsicherungen. Die von Airhelp ausgewerteten Flughäfen seien aber nicht eins zu eins miteinander zu vergleichen, betonte Zöchling.

«Bei den Flughäfen mit den positivsten Pünktlichkeitswerten handelt es sich fast ausschliesslich um Flughäfen mit Punkt-zu-Punkt-Verkehr» sagte die Flughafensprecherin. Diese hätten im Gegensatz zu den Drehkreuzen Zürich oder Frankfurt fast keine Umsteigepassagiere und demzufolge auch keine Rotationsverspätungen.

Zudem sei Zürich ein wetteranfälliger Flughafen. Gerade bei Bise sei die Kapazität deutlich geringer als im Normalbetrieb. «Wir haben deshalb beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) verschiedene Betriebsreglementsänderungen beantragt, die Entspannung bringen sollen», sagte Zöchling.

Die Verfahren liefen aber alle noch, sodass es noch ein paar Jahre dauern werde, bis sie umgesetzt werden könnten. «Bei Normalbetrieb läuft es eigentlich recht zufriedenstellend», sagte Zöchling. (awp/sda)